Mit dem Virus „leben lernen“ und Vorsichtsmaßnahmen im Alltag beachten
Die Pandemie ist vorbei, das Coronavirus ist geblieben. Schon jetzt ist SARS-CoV-2 neben den typischen Erkältungsviren für viele Infektionen verantwortlich.
Infektionslage im Landkreis
Seit der 32. Kalenderwoche ist ein stetiger Anstieg der Covid-19-Meldungen im Landkreis Teltow-Fläming zu verzeichnen. Im Zeitraum von der 32. Kalenderwoche bis zur 45. Kalenderwoche wurden dem Gesundheitsamt 748 Meldungen über das Vorliegen einer Coronainfektion gemeldet. 91 Erkrankte mussten aufgrund der Infektion im Krankenhaus behandelt werden. Die Dunkelziffer der Covid-19-Infektionen ist hoch und kann nur geschätzt werden, da kaum noch getestet wird. Allerdings ist der Trend nach oben deutlich erkennbar. Die ebenfalls meldepflichtige Influenza (Grippe) spielt momentan (Stand 47. Kalenderwoche) keine epidemiologische Rolle in der Bevölkerung.
Prävention und Schutzmaßnahmen
Aufgrund der erheblichen Ausbreitung der Coronainfektionen im Landkreis sowie im gesamten Land weist das Gesundheitsamt auf folgende Präventions- und Schutzmaßnahmen im Verdachts- und Krankheitsfall hin: Wer Symptome einer akuten Atemwegsinfektion hat, sollte bis zur deutlichen Besserung lieber zu Hause bleiben. Werden die Symptome stärker oder gehört der Betroffene zu einer Risikogruppe, dann sollte die Hausarztpraxis kontaktiert werden.
Schnelltests können angewendet werden. Ein negatives Testergebnis schließt nicht unbedingt eine Infektion aus. Bei einem positiven Ergebnis können Betroffene jedoch davon ausgehen, sich infiziert zu haben.
Masken wieder in
Menschen mit akuten Atemwegssymptomen sollten eine Atemschutzmaske – mindestens FFP2 – tragen. Das ist besonders wichtig, wenn sich ein enger Kontakt mit einer Person aus einer Risikogruppe nicht vermeiden lässt. Betroffene sollten davon ausgehen, dass mindestens jede zweite Person im Umfeld zu einer Risikogruppe gehört. Dazu zählen beispielsweise ältere Menschen, Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder Menschen, die Immunsuppressiva einnehmen, Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Menschen mit chronischen Nieren-, Leber- oder Lungenerkrankungen, Raucher, Personen mit Übergewicht, Personen mit psychiatrischen oder neurologischen Erkrankungen, Menschen mit Blutgruppe A+, Personen mit Trisomie 21, schwangere Frauen.
Eine korrekt getragene Atemschutzmaske kann in Phasen mit starker Zirkulation von Viren, die COVID-19 und akute Infektionen der oberen Atemwege auslösen, in Innenräumen ein zusätzlicher Schutz vor Infektion sein. Insbesondere Personen, die zu einer Risikogruppe gehören, sollten diese Möglichkeit zum Selbstschutz in Betracht ziehen, empfiehlt das Gesundheitsamt.
Die Impfungen gegen COVID-19, Influenza und Pneumokokken sollten gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut aktuell sein. Das heißt für COVID-19: Nicht nur Ü60, sondern auch Angehörige der Risikogruppen oder Personen mit Kontakten zu besonders gefährdeten Menschen sollten eine Schutzimpfung in Betracht ziehen.
Corona ist keine normale Erkältung
COVID-19 ist nicht harmlos, sondern das SARS-Cov-2-Virus kann lange Zeit im Körper bleiben. Es befällt alle Organe, die Blutgefäße und auch die Nervenzellen. Daher sind auch nach der akuten Erkrankung plötzliche Thrombosen, Schlaganfälle, Herzinfarkte und ähnliches möglich. Auch Diabestes Typ II und dauernde kognitive Einschränkungen bis hin zu Demenz werden nach Infektionen beobachtet, heißt es aus dem Gesundheitsamt.
Mehrfach durchgemachte Infektionen, auch wenn sie fast symptomlos waren, führen nicht zu einer Stärkung des Immunsystems. Mit jeder weiteren Infektion riskieren Erkrankte bleibende Schäden. Daher heißt es, mit dem Virus leben zu lernen, sich vor Ansteckung zu schützen.
Auch wenn mancherorts noch so veröffentlicht: Das Gesundheitsamt des Landkreises betreibt kein Infotelefon zu COVID-19 mehr. Ratsuchende wenden sich mit Fragen an ihre hausärztliche Praxis oder informieren sich im Corona-Portal des Landes Brandenburg unter https://corona.brandenburg.de.