Alternative Antriebsformen wurden für Machbarkeitsstudie untersucht
Elektrobusse, die mit Batterien fahren – sie sollen künftig dafür sorgen, dass der ÖPNV in Potsdam seinen Teil zu den Klimaschutzbemühungen der Stadt beiträgt. Daher wird der Verkehrsbetrieb Potsdam (ViP) ab sofort ausschließlich batterieelektrische Busse beschaffen und so die Busflotte bis zum Jahr 2031 auf 100 Prozent elektrisch umstellen, wie aus einer Mitteilungsvorlage der Verwaltung für die Stadtverordneten hervorgeht. Dies bedeute den Ausstieg der ViP aus den fossilen Kraftstoffen.
Nachdem sich Potsdam zu 100 Prozent Klimaschutz verpflichtet hatte, war gemeinsam mit der ViP eine Machbarkeitsstudie für eine Elektrifizierungsstrategie der Busflotte im Stadtgebiet in Auftrag gegeben worden. Dabei waren Batterie-, Brennstoffzellen- und Hybrid-Oberleitungsbusse näher untersucht worden. Die Batterieversion wird im Ergebnis zur Umsetzung empfohlen, da die Technik sowohl serienreif ist als auch die kostengünstigste. So liegen die Kosten pro gefahrenem Kilometer bei einem Batteriebus bei 1,62 Euro. Beim Brennstoffzellenbus hingegen wären es 2,01 Euro, beim Hybrid-Oberleitungsbus sogar 3,58 Euro. Der Einsatz von Bussen mit synthetischen Kraftstoffen und Gas-to-Liquid wurde zwar mitgedacht, aber wegen der Anforderungen aus der Clean Vehicle Directive (CVD) nicht weiterverfolgt. Zudem sei der Einsatz von mehreren alternativen Antriebstechnologien bei einem Unternehmen von der Größe der ViP nicht betriebswirtschaftlich sinnvoll, heißt es in der Mitteilung.
60 Busse sollen ersetzt werden
Die Busflotte der ViP umfasst mit Stand von Oktober 60 Busse. Bis 2025 sollen erst einmal 23 Dieselbusse durch neue Elektrobusse ersetzt werden, womit bereits mehr als ein Drittel der Flotte elektrisch fahren würde. Bis 2030 sollen 33 weitere Dieselbusse durch Elektrobusse ersetzt werden. Die verbleibenden vier Fahrzeuge sollen laut Plan im Jahr 2031 durch Elektrobusse ersetzt werden, sodass die Flotte der ViP schon im Jahr 2031 ausschließlich aus Elektrobussen bestehen könnte.
Bund fördert Differenz zum Dieselbetrieb
Die Anschaffung der Elektrobusse soll erfolgen, weil eine hundertprozentige Umrüstung weg vom Diesel Kosten von insgesamt 8,3 Millionen Euro verursachen würde, für die CVD-konforme Umrüstung aber nur 2,1 Millionen Euro mehr aufgebracht werden müssten. Die Mehrkosten, die durch die Umrüstung entstehen, können durch eine mögliche Förderung des Bundes finanziert werden, bei der der Differenzbetrag zwischen einem batterieelektrischen Busbetrieb und einem Dieselbusbetrieb gefördert wird. Diese Förderung ist durch die ViP bereits beantragt worden.
Durch eine vollständige Umstellung auf Elektrobusse könnten der Mitteilung zufolge in Potsdam ab 2035 zirka 4.868 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart werden.