Ausstellung im Museum der Havelländischen Malerkolonie in Ferch
die Entfernung von Schmutzauflagen und verbräunten Firnissen ihre ursprüngliche malerische Qualität zurückgegeben werden“, erklärte Museumskonservator und Restaurator Oliver Max Wenske. „Bei der kleinformatigen Ansicht der Neuen Fahrt wurden zusätzlich Übermalungen einer alten Restaurierung abgenommen. Die dadurch freigelegten Verluste in der originalen Malschicht sind durch eine umfangreiche Retusche im Sinne der besonderen künstlerischen Handschrift Max Kochs geschlossen worden.“
Oliver Max Wenske präsentierte gemeinsam mit dem Fördervereinsvorsitzenden Markus Wicke zwei wertvolle Potsdam-Landschaften von Max Koch (1859 bis 1930) aus dem Sammlungsbestand des Museums, die mithilfe privater Spenden restauriert werden konnten. „Wir bedanken uns sehr herzlich bei den 17 privaten Spenderinnen und Spendern, die mit ihrer finanziellen Unterstützung dazu beigetragen haben, dass die Bilder in einen ausstellungsfähigen Zustand versetzt werden konnten“, freut sich Fördervereinsvorsitzender Markus Wicke. Die beiden Gemälde, die eine Havellandschaft und die Alte Fahrt mit Blick zur Heiligengeistkirche zeigen, werden zusammen mit drei weiteren Bildern des Malers aus der Sammlung des Potsdam Museums als Leihgaben in der Ausstellung „Max Koch. Das Spätwerk“ vom 22. Juli bis 29. Oktober im Museum der Havelländischen Malerkolonie in Ferch zu sehen sein. „Wir freuen uns sehr über diese Kooperation mit dem Potsdam Museum und seinem Förderverein als willkommene Bereicherung für unsere Ausstellung, die nach fast 100 Jahren die erste Einzelausstellung des Potsdamer Malers Max Koch darstellt und das zu Unrecht vergessene Spätwerk des Künstlers würdigen soll“, so Carola Pauly, die als Vorsitzende des Vorsitzende des Fördervereins Havelländische Malerkolonie e.V. einen Ausblick auf die Sonderausstellung gab.
Wiederentdeckung des Spätwerks von Max Koch
Max Koch war in Berlin ein sehr erfolgreicher Künstler, der vor allem für seine monumentalen Dekorationsmalereien in öffentlichen Gebäuden bekannt war. Als Professor unterrichtete er dieses Fach am Kunstgewerbemuseum bis in hohe Alter, daneben war er aber auch ein Multitalent. Er entwarf große Panoramen und Theatervorhänge, lieferte Vorlagen für Mosaiken, Gobelins und Illustrationen für Bücher. Seine Liebe zum Wasser ließ ihn zum Wahlpotsdamer werden. Er bezog in der Berliner Vorstadt eine Villa am Tiefen See und ließ sich dort ein Motorboot zum Atelierboot umbauen. Max Koch malte so – als erster vom Wasser aus – die Potsdam umgebenden Havelländische Seenlandschaften. Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges verschwanden schlagartig die Aufträge für Dekorationsmalerei und sie kehrten auch nicht wieder. Koch konzentrierte sich daher, inzwischen finanziell abgesichert, auf seine Ölmalerei in kleinen Formaten mit Ansichten von Potsdam und seinen Gewässern. Der Potsdamer Kunstverein feierte Max Koch auch mit einer Ausstellung 1929 zu dessen 70. Geburtstag. Schon im darauffolgenden Jahr verstarb Max Koch in seinem Haus in Sacrow, das er sich hatte bauen lassen und in das er 1928 hatte einziehen können. Hier sammelte sich um ihn ein großer Freundeskreis, dem unter anderem Lovis Corinth, Karl Hagemeister, Fritz Rumpf und Philipp Franck angehörten. Nach seinem Tod geriet er weitestgehend in Vergessenheit.
Durch eine private Initiative des Max-Koch-Experten Heinz-Werner Lawo und weiterer privater Sammler entstand die Idee zur Ausstellung in Ferch im Museum der Havelländischen Malerkolonie, Beelitzer Straße 1 / Ecke Dorfstraße. Öffnungszeiten sind Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 16 Uhr. Der Eintritt beträgt 3 Euro, ermäßigt (Gästekarte Schwielowsee) 2,50 Euro.