Neues Stadtentwicklungskonzept für den Einzelhandel erarbeitet
Die Landeshauptstadt schreibt ihr Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2014 fort. Unter der neuen Bezeichnung Stadtentwicklungskonzept (STEK) Einzelhandel wird es am 4. November in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Bereits seit vielen Jahren wird die räumliche Entwicklung des Einzelhandels auf der Grundlage von städtebaulichen Konzepten zentral gesteuert.
"Die Stadt- und Ortsteilzentren sind uns mit ihren Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungsangeboten als Treffpunkte und Orte des öffentlichen Lebens und der Kommunikation schon immer besonders wichtig. Eine konzeptionelle Fokussierung auf die Zentren, die wir teilweise auch durch Sanierungsmaßnahmen und mit Mitteln der Städtebauförderung sehr aufwendig aufgewertet haben, war und ist erforderlich", sagt Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos). Nur so können die Zentren ihre Einkaufsfunktion bewahren, damit sich die Potsdamer wohnortnah versorgen können, so Rubelt weiter.
Das STEK Einzelhandel enthält die erforderliche Fokussierung auf die Zentren. Es könne auch bei den derzeitigen, von den Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie geprägten Rahmenbedingungen als konsistentes Gesamtkonzept genutzt werden. Das Konzept soll die gesamtstädtische Grundlage für zielgerichtete handelsbezogene und bauleitplanerische Entscheidungen bilden. Von der Bauverwaltung heißt es aber auch, dass die Innenstadtentwicklung vor dem Hintergrund der aktuellen Situation des Handels einer besonderen Befassung bedarf. "Wir haben uns entschieden, eine Untersuchung zur grundsätzlichen künftigen Funktionalität und zu entsprechenden Entwicklungsszenarien der Potsdamer Innenstadt auszuschreiben", erläutert der Baudezernent. Nach mehreren Geschäftsaufgaben namhafter Filialisten in der Innenstadt haben laut Rubelt auch die Gespräche im Vorfeld der drohenden Schließung der Karstadt-Filiale im Stadtpalais maßgeblich zur Entscheidung für die Vergabe einer gesonderten Studie beigetragen.
Noch stärker sind die Umsätze im gleichen Zeitraum gestiegen, nämlich um 16 Prozent. Dies sei ein Indiz für die zunehmende Attraktivität Potsdams als Einzelhandelsstandort, die auch durch die Bindungsquote der Kaufkraft von 107,3 Prozent belegt werde. Damit bindet der Potsdamer Einzelhandel mehr Kaufkraft als der ortsansässigen Bevölkerung zur Verfügung steht. Das bedeutet, dass auch aus der Region Kaufkraft in die Stadt fließt. Gleichzeitig ist die Zahl der Betriebe im Vergleich zur vorherigen Erhebung um etwa 0,5 Prozent gesunken. Das entspricht fünf Betrieben. Wesentliche Ziele für die Einzelhandelsentwicklung sind nun der Erhalt und die Stärkung der oberzentralen Versorgungsfunktion in allen Sortimentsbereichen unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums und der dynamischen Rahmenbedingungen des Wettbewerbs sowie Erhalt und Stärkung der polyzentralen Versorgungsstrukturen unter Berücksichtigung der jeweiligen Versorgungsfunktion und besonderer Beachtung der Nahversorgung. Ebenfalls gestärkt werden soll die Einzelhandelsvielfalt und die Identität in den Zentren sowie die flächendeckende Versorgung mit Nahrungs- und Genussmitteln.
Sollte dies nicht der Fall sein, können die vorgenommenen Bewertungen von Einzelhandelslagen, der für diese Lagen aufgezeigte Handlungsbedarf und die umsetzungsrelevanten Ansiedlungs- und Steuerungsempfehlungen trotzdem für die nächsten Jahre genutzt werden, um die Einzelhandelssituation zu stabilisieren. Einzelhandelsbetriebe, die Sortimente führen, die für die Entwicklung der Zentren von besonderer Bedeutung sind, sollen grundsätzlich in den zentralen Versorgungsbereichen angesiedelt werden. Ausnahmen gibt es für kleinere Betriebe. Sie sind unter Umständen auch außerhalb der zentralen Versorgungsbereiche sinnvoll - in Abhängigkeit von ihrer Lage und der zu versorgenden Bevölkerung ihres Einzugsbereiches.
Diese klaren "Spielregeln" bringen Investitions- und Planungssicherheit für neue Investoren und für Bestandsbetriebe. Der Erarbeitungsprozess wurde durch den Arbeitskreis Einzelhandel begleitet. Dort vertreten waren Kammern und Verbände, Vertreter der Händler der Innenstadt und Babelsbergs, Vertreter einzelner größerer Einzelhandelsstandorte, größere Lebensmittelbetriebe sowie Mitglieder der Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung und Vertreter der Verwaltung. red/sg
"Die Stadt- und Ortsteilzentren sind uns mit ihren Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungsangeboten als Treffpunkte und Orte des öffentlichen Lebens und der Kommunikation schon immer besonders wichtig. Eine konzeptionelle Fokussierung auf die Zentren, die wir teilweise auch durch Sanierungsmaßnahmen und mit Mitteln der Städtebauförderung sehr aufwendig aufgewertet haben, war und ist erforderlich", sagt Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos). Nur so können die Zentren ihre Einkaufsfunktion bewahren, damit sich die Potsdamer wohnortnah versorgen können, so Rubelt weiter.
Das STEK Einzelhandel enthält die erforderliche Fokussierung auf die Zentren. Es könne auch bei den derzeitigen, von den Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie geprägten Rahmenbedingungen als konsistentes Gesamtkonzept genutzt werden. Das Konzept soll die gesamtstädtische Grundlage für zielgerichtete handelsbezogene und bauleitplanerische Entscheidungen bilden. Von der Bauverwaltung heißt es aber auch, dass die Innenstadtentwicklung vor dem Hintergrund der aktuellen Situation des Handels einer besonderen Befassung bedarf. "Wir haben uns entschieden, eine Untersuchung zur grundsätzlichen künftigen Funktionalität und zu entsprechenden Entwicklungsszenarien der Potsdamer Innenstadt auszuschreiben", erläutert der Baudezernent. Nach mehreren Geschäftsaufgaben namhafter Filialisten in der Innenstadt haben laut Rubelt auch die Gespräche im Vorfeld der drohenden Schließung der Karstadt-Filiale im Stadtpalais maßgeblich zur Entscheidung für die Vergabe einer gesonderten Studie beigetragen.
Gesamte Stadt berücksichtigt
Im STEK Einzelhandel wird die gesamtstädtische Einzelhandelssituation beleuchtet. Die dargestellten Ergebnisse stammen im Wesentlichen aus der Zeit vor den Schutzmaßnahmen und Kontakteinschränkungen im Frühjahr 2020, die durch die Corona-Infektionswelle ausgelöst wurden und die sich restriktiv auf viele Einzelhandelsbranchen auswirkten. Das dargestellte Ergebnis ist hier positiv: Es zeigte sich, dass die Verkaufsfläche im Vergleich zu den Erhebungen für das Konzept 2014 deutlich zugenommen hat. Um ganze zwölf Prozent ist sie von 272.375 auf circa 305.355 Quadratmeter gestiegen.Noch stärker sind die Umsätze im gleichen Zeitraum gestiegen, nämlich um 16 Prozent. Dies sei ein Indiz für die zunehmende Attraktivität Potsdams als Einzelhandelsstandort, die auch durch die Bindungsquote der Kaufkraft von 107,3 Prozent belegt werde. Damit bindet der Potsdamer Einzelhandel mehr Kaufkraft als der ortsansässigen Bevölkerung zur Verfügung steht. Das bedeutet, dass auch aus der Region Kaufkraft in die Stadt fließt. Gleichzeitig ist die Zahl der Betriebe im Vergleich zur vorherigen Erhebung um etwa 0,5 Prozent gesunken. Das entspricht fünf Betrieben. Wesentliche Ziele für die Einzelhandelsentwicklung sind nun der Erhalt und die Stärkung der oberzentralen Versorgungsfunktion in allen Sortimentsbereichen unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums und der dynamischen Rahmenbedingungen des Wettbewerbs sowie Erhalt und Stärkung der polyzentralen Versorgungsstrukturen unter Berücksichtigung der jeweiligen Versorgungsfunktion und besonderer Beachtung der Nahversorgung. Ebenfalls gestärkt werden soll die Einzelhandelsvielfalt und die Identität in den Zentren sowie die flächendeckende Versorgung mit Nahrungs- und Genussmitteln.
Situation des Einzelhandels soll stabilisiert werden
Den Kern des Konzeptes bilden die sogenannten Steuerungsinstrumente und Umsetzungsempfehlungen, die dazu beitragen sollen, den Einzelhandel weiter zu profilieren, die zentralen Versorgungsbereiche oder Zentren der Landeshauptstadt zu stärken und die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung zu erhalten. Die zentralen Versorgungsbereiche und die Zentrenhierarchie sowie Ansiedlungsleitlinien zur räumlichen Einzelhandelsentwicklung sind darin genauer festgelegt. Die Entwicklungsperspektiven bauen auf der analysierten Situation des Potsdamer Einzelhandels vor dem Frühjahr 2020 auf und sind in erster Linie auf ein Szenario ausgerichtet, das eine schnelle Erholung der gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage voraussetzt.Sollte dies nicht der Fall sein, können die vorgenommenen Bewertungen von Einzelhandelslagen, der für diese Lagen aufgezeigte Handlungsbedarf und die umsetzungsrelevanten Ansiedlungs- und Steuerungsempfehlungen trotzdem für die nächsten Jahre genutzt werden, um die Einzelhandelssituation zu stabilisieren. Einzelhandelsbetriebe, die Sortimente führen, die für die Entwicklung der Zentren von besonderer Bedeutung sind, sollen grundsätzlich in den zentralen Versorgungsbereichen angesiedelt werden. Ausnahmen gibt es für kleinere Betriebe. Sie sind unter Umständen auch außerhalb der zentralen Versorgungsbereiche sinnvoll - in Abhängigkeit von ihrer Lage und der zu versorgenden Bevölkerung ihres Einzugsbereiches.
Diese klaren "Spielregeln" bringen Investitions- und Planungssicherheit für neue Investoren und für Bestandsbetriebe. Der Erarbeitungsprozess wurde durch den Arbeitskreis Einzelhandel begleitet. Dort vertreten waren Kammern und Verbände, Vertreter der Händler der Innenstadt und Babelsbergs, Vertreter einzelner größerer Einzelhandelsstandorte, größere Lebensmittelbetriebe sowie Mitglieder der Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung und Vertreter der Verwaltung. red/sg