NABU und BI „pro Allee“ rufen zur Demonstration auf
Für die behutsame Sanierung der Seestraße unter Erhaltung der Alleebäume sind für den heutigen Samstag interessierte Bürger um 14 Uhr auf den Rathausvorplatz in der Seestraße eingeladen.
Nach der Begrüßung am Rathaus geht es auf eine zwei Kilometer lange Bewegungsdemonstration entlang der Seestraße bis zur Friedenstraße und dann wieder zurück zum „Platz der Demokratie“, auf dem es eine Abschlusskundgebung mit mehreren Rednern geben wird.
Die Demonstration ist bei der Polizei ordnungsgemäß angemeldet.
Die Initiatoren der Petition und Demo sind grundsätzlich für eine Sanierung der Straße und Bürgersteige. Diese Sanierung müsse aber – wie gesetzlich vorgeschrieben – mit allen verfügbaren technischen Alternativen geprüft und realisiert werden, so die Petenten.
NABU und BI bitten um weitere Unterstützung
Auf www.openpetition.de/petition/online/seestrasse-zeuthen-unsere-allee-passe-nee kann jeder für die behutsame Sanierung der Seestraße (mit fachgerechter Alternativenprüfung) unter Erhaltung der Alleebäume, auch als Nichtzeuthener, unterschreiben. Unterschriftenlisten liegen auch im Bioladen „Löwenzahn“, Zeuthen aus.
Die gesammelten Unterschriften werden von den Initiatoren an den Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg, das Umweltamt Lübben und die Gemeindevertretung Zeuthen übergeben (haben jedoch nur symbolischen Charakter).
Für die ehrenamtlich organisierte und finanzierte Öffentlichkeitsarbeit und Demonstration sind Spenden gern gesehen:
NABU Brandenburg e.V.
DE 57 1009 0000 1797 7420 11
Verwendungszweck: OD (Ortsdurchfahrt) Zeuthen
Hintergrund zur Planung der Straßenerneuerung
261 Bäume, vor allem Linden, die die Seestraße seit nunmehr 80 bis 100 Jahren prägen, sollen bald für die Sanierung der Straße, inklusive Leitungserneuerung, gefällt werden. Seit vielen Jahren plant der Landesbetrieb Straßenwesen im Auftrag der Gemeinde Zeuthen eine „grundhafte Sanierung“ der Straße zwischen der Alten Poststraße/Goethestraße und Eichwalde. Diese müsse mit allen verfügbaren technischen Alternativen geprüft und realisiert werden. „So kann und muss der Ortsbild prägende, gesetzlich geschützte Baumbestand in Form der geschlossenen Allee erhalten bleiben“, fordern NABU Brandenburg e.V., NABU Dahmeland e.V. und BI „pro Allee“.
Bestes Beispiel, dass dies funktioniere, seien die Linden- und Fontaneallee in Zeuthen. Eine „grundhafte Sanierung“ sei nicht erforderlich und die Fällung aller Alleebäume nicht „alternativlos“ (definierter Rechtsbegriff).
Die Neuplanung sieht eine symmetrische Ausgestaltung der Straße wie bisher vor. Die aktuelle Fahrbahnbreite beträgt 7,20 Meter. Die neue Fahrbahnbreite soll 6,50 Meter betragen. Alle gesetzlich geschützten Alt-Bäume sollen weichen – damit auch all ihre lebenswichtigen Funktionen. Die Ersatzpflanzungen würden an nahezu denselben Stellen der alten Bäume erfolgen. Ein Fahrradweg ist nicht vorgesehen. „Die Aufteilung von Fahrbahn, Grünstreifen und Gehweg würde damit nahezu identisch ausfallen. Das typische Alleebild, mit dem straßenübergreifenden Kronenschluss der Bäume, würde es so künftig nicht mehr in der Seestraße geben“, so die Initatoren.
Die Fahrgeschwindigkeit würde sich wieder von 30 auf 50 Kilometer pro Stunde erhöhen. Mehr Durchgangsverkehr und Lärm sowie höhere Gefahren für Kinder, Jugendliche und Radfahrer wären naheliegend.
Eine Genehmigung im Rahmen des erforderlichen „Planfeststellungsverfahrens“ ist noch nicht erteilt, jedoch absehbar. Die öffentlichen Beteiligungsverfahren sind bereits abgeschlossen. Eine Planänderung durch die eingegangenen knapp 100 kritischen Stellungnahmen erfolgte bisher nicht.