Zur Unterbringung ukrainischer Geflüchteter im ehemaligen nh-Hotel
Seit Ende Februar sind knapp 3.000 Menschen aus der Ukraine vor dem Krieg in den Landkreis Potsdam-Mittelmark geflüchtet. Mit großem Engagement haben Bürger die Mehrzahl der Geflüchteten vorübergehend in ihrem Privathaushalt aufgenommen. Landrat Marko Köhler betont in diesem Zusammenhang: „Es ist großartig, dass Menschen soziale Verantwortung und Aufgaben für die Gemeinschaft übernehmen. Ich danke allen Mittelmärkerinnen und Mittelmärkern von ganzem Herzen und mit hoher Wertschätzung für ihren Einsatz und die geleistete Unterstützung.“
Seit Beginn des Krieges habe die Kreisverwaltung intensiv nach längerfristigen Unterkünften für ukrainische Flüchtlinge gesucht, heißt es weiter. „Das Angebot, das ehemalige nh-Hotel in Kleinmachnow befristet bis zum Ende des Jahres nutzen zu können, schien trotz bekannter gravierender Mängel an der Heizungsanlage kurzfristig für die beste und schnellste Alternative und führte umgehend zu einer intensiven Prüfung durch den Landkreis. Dies war für mich im Raum Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf auch von besonderer Bedeutung, da hier der größte Zugang an ukrainischen Geflüchteten zu verzeichnen war und viele Kinder inzwischen bereits in die Kita oder Schule gehen“, so Landrat Köhler.
Die Arbeiten zur Herrichtung seien kurzfristig begonnen worden. Jedoch traten weitere vorhandene Mängel am Gebäude zu Tage: Insbesondere offene technische Unzulänglichkeiten an den Rauch- und Wärmeabzug-Anlagen sowie der Brandmeldeanlage stehen einer kurzfristigen Nutzungsfreigabe des nh-Hotels noch immer entgegen. „Die Sicherheit bei der Unterbringung geflüchteter Menschen genießt höchste Priorität, bei der wir keine Abstriche machen“, so Landrat Marko Köhler weiter. Bei den genannten Bauteilen handelt es sich um prüfpflichtige Anlagen gemäß Brandenburgische Sicherheitstechnische Gebäudeausrüstungs-Prüfverordnung. Eine Instandsetzung durch Fachfirmen ist auch aufgrund der Sommerferien zeitlich nicht abzusehen.
Der Landkreis sieht wegen der gravierenden Mängel von der beabsichtigten Nutzung des Gebäudes ab. Für die betroffenen Menschen in der Region Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf, die eine neue Unterkunft benötigen, wird die Kreisverwaltung ab Anfang August eine Alternative anbieten, heißt es in einer Mitteilung.