Am Kleinen Schloss im Park Babelsberg verzögern sich die Bauarbeiten bis Ende 2024. Die Schlösserstiftung plant die Eröffnung für Anfang 2025.
Kaffee trinken mit Blick auf den Tiefen See – das soll es im Kleinen Schloss Babelsberg ab Frühjahr 2025 wieder geben. „Es sieht zwar nicht so aus“, kokettiert Volker Thiele, Hochbau-Chef der Schlösserstiftung (SPSG), mit der Baustellensituation, „aber wir sind frohen Mutes, es bis Jahresende schaffen zu können.“
Danach könne ein Pächter Gasträume und Küche im Untergeschoss einrichten. Die Gastronomie werde neu ausgeschrieben, sagt SPSG-Sprecher Frank Kallensee. Guido Baron vom bisherigen Betreiber-Paar teilt auf Blickpunkt-Anfrage mit: „Wir werden uns auf die Ausschreibung hin bewerben.“
Doch anscheinend war die SPSG bisher mit der Außenansicht des Cafés unzufrieden. „Wir wollen die alte Budenlandschaft des Pächters eindämmen“, betonte Projektleiter Robert Neye im Zusammenhang mit dem Nachbau eines Altan an der Südwest-Fassade.
Solch ein hölzerner Anbau aus der Zeit von Bewohner Prinz Friedrich Wilhelm, dem späteren 99-Tage-Kaiser von 1888, ist auf einer zeitgenössischen Ansicht zu sehen. Der untere Bereich werde als Außer-Haus-Verkauf genutzt, im Obergeschoss trägt er einen Balkon für eine von zwei Wohnungen.
Gegenüber wurde im Erdgeschoss ein vermauertes Fenster geöffnet. Das stellt die Sichtachse wieder her und schafft Platz für eine Rollstuhlfahrer-Rampe.
Früheres Flickwerk soll behoben werden
Unerwartete Komplikationen lassen die Sanierung länger dauern, als mit Baustart im September 2022 angekündigt. „Das Flickwerk der Vergangenheit führte zu Folgeschäden“, bedauert Thiele. Er hofft, dass „die erste richtige Sanierung“ seit Beseitigung der Kriegszerstörung den Verfall stoppe. Gerade restaurieren Tischler den fragilen seeseitigen Holzerker.
Inzwischen stiegen die Baukosten von 2,9 auf gut 3,7 Millionen Euro. Die Mittel kommen aus einem 400 Millionen Euro schweren Sonderprogramm von Bund, Land und Berlin zur Rettung von 26 Bauten der Schlösserlandschaft bis 2030.