Aus Brandschutz-Gründen können 17 Räume nicht mehr genutzt werden / Verzögerung beim Ersatzquartier
Das Rechenzentrum kann noch bis 31. Januar 2026 genutzt werden, sofern Brandschutzmaßnahmen umgesetzt werden und die verlängerte Nutzung von der Bauaufsicht bestätigt wird. Dem hat das Kuratorium der Stiftung Garnisonkirche am 10. Juli zugestimmt
Lagerräume
fallen weg
Die Auflagen besagen unter anderem, dass die 17 Räume, die im Rechenzentrum direkt an den Turm der Garnisonkirche grenzen, geräumt und mit Brandschutztüren versehen werden müssen und dann nicht mehr genutzt werden dürfen. Laut der Stadt Potsdam werden diese aber „schon heute nicht mehr als Arbeitsplatz, sondern nur noch als Lager genutzt“. Eigentlich stehen die beiden Gebäude zu nah beieinander, weshalb die temporäre Nutzung des Rechenzentrums baurechtlich nur geduldet wird.
Die neue Nutzungsgenehmigung für das Rechenzentrum bleibt laut Stadt abzuwarten. Die Arbeiten am Turm der Garnisonkirche sollen aber 2024 abgeschlossen sein, und der Betrieb soll dann starten. „Damit entsteht vor Ort ein echter Parallelbetrieb mit dem Rechenzentrum“, so die Stadt. Aus diesem Grund wurden neue Brandschutzgutachten in Auftrag gegeben – mit dem besagten Ergebnis.
Dass das Rechenzentrum überhaupt länger genutzt werden muss, liegt nach Angaben der Stadt auch daran, dass sich die Fertigstellung des Kreativquartiers verzögert, das den Ersatz fürs Rechenzentrum bilden soll. „Der Investor, die Firma Glockenweiß, hatte bereits im März 2022 mitgeteilt, dass er sich an der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts des KreativQuartiers bis Ende 2023 gehindert sieht“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Stadtverwaltung.
Das Quartier entsteht als Ausweichstandort für die Kultur- und Kreativwirtschaft auf dem Gelände der ehemaligen Feuerwache an der Werner-Seelenbinder-Straße. Bei dem Konzeptvergabeverfahren hatte sich der Erwerber verpflichtet, mietpreisgedämpfte Räume für die kleinteilige Kultur- und Kreativwirtschaft zu schaffen. Aktuell habe der Investor Glockenweiß mitgeteilt, dass auch eine Fertigstellung bis Anfang 2025 nicht möglich sein werde, so die Stadtverwaltung. Als Grund dafür würden vor allem weitere Sicherungsarbeiten am historischen und denkmalgeschützten Portal des Langen Stalls angegeben.