Anlässlich des Welt-Parkinson-Tages 2022 macht die Parkinson Stiftung auf die Wichtigkeit von Sport in der Therapie aufmerksam
Wer die Entertainerlegende Frank Elstner auf seine Parkinsonerkrankung anspricht, wird überrascht sein: „Ich nutze jede Gelegenheit, um gegen Parkinson zu kämpfen und zwar mit dem Mittel Sport! Ja, auch mit Boxen!“ Die positive Wirkung von Sport auf Parkinson ist nicht nur bewiesen, sondern sie ist auch spürbar. Aus diesem Grund nimmt die Parkinson Stiftung gemeinsam mit der Thiemann Stiftung und weiteren Partnern das Thema Sport bei Parkinson in diesem Jahr ganz besonders in den Fokus.
Frank Elstner ist nicht nur Beiratsmitglied der Parkinson Stiftung, sondern auch einer ihrer aktivsten Botschafter. So war es ihm auch in diesem Jahr eine Herzensangelegenheit, die Moderation des digitalen Welt-Parkinson-Informationstages am 6. April zu übernehmen.
Auf Bewegung kommt es an
Sport kann Parkinson nicht heilen, aber Sport hilft, mit der Krankheit zu leben. „Zum einen adressieren Bewegung und Bewegungstherapie Symptome der Krankheit, die man mit Medikamenten nicht gut in den Griff bekommen kann, etwa Probleme beim Schlucken oder auch Gleichgewichtsprobleme“, beschreibt Prof. Georg Ebersbach, Chefarzt des Neurologischen Fachkrankenhauses für Bewegungsstörungen/Parkinson in Beelitz und Vorstand der Parkinson Stiftung, die Wichtigkeit von Bewegung. „Zum anderen sprechen wir hier von Selbstwirksamkeit, weil die Patientinnen und Patienten ganz aktiv etwas für sich und gegen die Krankheit tun. Und nicht zuletzt beeinflussen Sport und Bewegung den Krankheitsverlauf, wohingegen Medikamente und Operationen nur gegen die Symptome wirken.“
„Sport wirkt auf direkter Gehirnebene, das heißt Sport verbessert insbesondere motorische Bereiche im Gehirn“, ergänzt Prof. Martin Südmeyer, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Ernst-von-Bergmann-Klinikum in Potsdam und Vorstand der Thiemann-Stiftung. „Das gilt für viele Sportarten. Von Karate und Boxen über Tanzen und Taiji bis hin zu Stretchingübungen und Krafttraining. Entscheidend ist, dass man sich - abhängig von dem eigenen Befinden- die richtige Sportart aussucht; und sich dabei beraten lässt.“
Fight Parkinson!
Passend zum Thema startet die Parkinson Stiftung eine Social Media-Kampagne: Fight Parkinson! Unter dem Hashtag #fightparkinson sollen Menschen zeigen, warum und wie sie gegen Parkinson kämpfen. Ob als Patient, Arzt, Mitarbeitende aus dem Bereich Pflege, der Pharmaindustrie oder Sportlerinnen oder Sportler – mit gemeinsamen Kräften ist der Kampf gegen Parkinson viel leichter als allein. Prof. Jens Volkmann dazu: “Wir alle haben die berechtigte Hoffnung, dass der Kampf gegen Parkinson gewonnen werden kann und es möglich sein wird diese Krankheit durch Forschung zu stoppen.” Die ersten Posts, unter anderem mit Frank Elstner oder Prof. Georg Ebersbach, sind schon auf der facebook-Seite der Stiftung unter https://www.facebook.com/parkinsonstiftung/ einsehbar.
Verleihung des Muhammad-Ali-Preises
Im Vorfeld der Veranstaltung hat die Deutsche Parkinson Hilfe den „Muhammad Ali Gedächtnispreis“ an Frank Elstner verliehen. Seit 2016 vergibt die Deutsche Parkinson Hilfe den mit 2.000 Euro dotierten Wohltätigkeitspreis in Gedenken an den inzwischen verstorbenen Profi-Boxer Muhammad Ali. Er kämpfte seit den 1980er Jahren gegen Morbus Parkinson, und ist darin vielen Menschen bis heute ein Vorbild.