Der Radwege-Netzausbau wird neben dem Straßen- und Brückenbau im Land Brandenburg vorangetrieben. Auch Potsdam und Potsdam-Mittelmark profitieren davon.
Der Radwegeausbau wird in Brandenburg forciert. Das ist nötig. Denn Ende Januar hatte der Landtag das Mobilitätsgesetz beschlossen. Es sieht eine Erhöhung des Anteils der umweltfreundlichen Beförderung vor. Daher werden in diesem Jahr allein in Potsdam-Mittelmark acht Radwege in Schuss gebracht oder neu gebaut.
In ganz Brandenburg werden es insgesamt 27 sein, die mit der bisher höchsten Summe für Radwegebau von 45 Millionen Euro bedacht werden. Dazu gehören auch 13 Pilotprojekte zu sicheren Abstell- und Lademöglichkeiten für E-Bikes. Das verkündete Verkehrsminister Rainer Genilke (CDU) auf der Jahrespressekonferenz zu Straßenbauprojekten Ende vergangener Woche.
Straßen dienen auch dem Bus-Verkehr
Dennoch betonte der Minister, dass auch die Erhaltung und der Neubau von Straßen aus zwei Gründen nicht vernachlässigt werden dürfe: „Das Automobil brauchen wir im Flächenland Brandenburg. Aber auch Busse fahren über unsere Straßen. Sie sind wichtige Lebensadern.“ Überhaupt lasse sich Straßen- und Fahrradwegebau nicht genau trennen, denn die Landesförderung kommunaler Straßen von 65 Millionen Euro beinhalte ebenfalls oft seitliche Fahrradwege. Außerdem würde der durch das Mobilitätsgesetz genauso gestärkte Fußverkehr sicherer – etwa weil Ortsumfahrungen Autos aus Städten und Gemeinden heraushalten oder neue Querungen von umgestalteten Ortsdurchfahrten sicherer werden. „Der Umweltverbund ist eine Mischung der Verkehrsformen“, betont Genilke. Für 121 Straßenbaumaßnahmen in ganz Brandenburg sind 439 Millionen Euro eingeplant, davon 184 Millionen vom Bund für Bundesstraßen. Insgesamt sind das 66 Millionen Euro mehr als 2022, aber acht Millionen weniger als im Vorjahr.
Umweltschutz wird stärker beachtet
Während der Bilanz und des Ausblicks auf den Straßenbau ging es auch um Umweltschutz und Landschaftspflege des Landesbetriebes Straßenwesen, dem seit September 2023 Ina Bartmann vorsteht. Sie sprach von 473 Amphibientunneln, 141 Fischotter- und Biberdurchlässen, 197 Unterführungen für Kleinsäuger und 85 für Großsäuger, zwei Faunabrücken und drei Grünbrücken im Land, die eine Zerschneidung von Lebensräumen durch Straßen mindern sollen. 36 weitere solcher Anlagen sind für 2024 geplant. Ina Bartmann nannte als weitere Ziele die Entsiegelung von Verkehrsflächen, Neupflanzungen und eine insektenfreundliche Maat von Seitenstreifen.
Von den gut 1500 Brücken in Landesverantwortung soll in Potsdam auf der Nuthestraße L40 über den Horstweg der zweite Brückenteil stadtauswärts ab Spätsommer neu gebaut werden.
Wie auch die Straßenarbeiten in Werder (s. Infokasten) werden die meisten Baumaßnahmen aus Sicherheitsgründen unter Vollsperrung durchgeführt, was zu Verkehrsbeeinträchtigungen führen kann. Da die meistern Bauvergabe-Verfahren noch nicht begonnen haben, sind Verzögerungen gegenüber den geplanten Baubeginn-Terminen nicht ausgeschlossen.
Bauvorhaben für das Jahr 2024
RADWEGE
● 3,5 km Treuenbrietzen – Buchholz - Beelitz entlang der B2, Erneuerung bis Ende August 2024.
● 0,6 km B2 Seddin – K6907, Erhaltung ab 2. Quartal.
● 0,7 km Saarmund Bergstraße – Potsdamer Straße, Neubau ab 3. Quartal.
● 1,2 km Busendorf – Klaistow, Neubau ab 2. Quartal.
● 1,85 km Teltow, Lichterfelder Allee, Erhaltung ab 3. Quartal.
STRASSEN
● 3,3 km Glindow – Knotenpunkt – Brandenburger Chaussee, ab 3. Quartal.
● 0,7 km B102 – Bad Belzig, Erneuerung ab 2. Quartal.
● 2,3 km L86 Deetz – Schmergow, Erneuerung 2. Quartal.
BRÜCKE
● Nuthestraße L40 stadtauswärts über den Horstweg in Potsdam, Neubau ab 3. Quartal.