Sieben von elf der Vierbeiner aus Messiewohnung geborgen
Drei Mitarbeiterinnen aus dem Tierheim in Zossen haben am 4. Januar insgesamt sieben behördlich beschlagnahmte Katzen aus einer typischen Messiewohnung im Landkreis Elbe-Elster geholt. Die Halterin musste wegen gesundheitlicher Probleme in ein Krankenhaus. Schon eine lange Zeit konnte sie sich nicht mehr um sich und ihre Katzen kümmern. Nun wurde das ganze Elend bemerkt und dem zuständigen Veterinäramt mitgeteilt.
Die unkastrierten Katzen lebten in Müll und Unrat, überall lag Kot und es stank nach Urin und verdorbenen Lebensmitteln. Zwei tote und fast vollständig verweste Katzen lagen in Weidenkörbchen. Ihre Körper waren voller Schmeißfliegen-Larven, und sie hatten die schlimmen Zustände nicht überlebt. Wie zwei weitere Leidensgenossen, die kurz vorher von Mitarbeitern einer Tierkörperbeseitigungsanlage abgeholt worden waren. Der mit elf Tieren ungewöhnlich große Bestand ist wahrscheinlich durch unkontrollierte Vermehrung entstanden.
Das Tierheim-Team hat schon viel erlebt, aber diese Müllwohnung war doch wieder eine besondere Herausforderung. Zu den üblen Gerüchen und der Entdeckung der toten Tiere kam noch die Sorge, dass sich weitere „Überraschungen“ in den Müllbergen befinden könnten, welche zum Teil umgeschichtet und durchwühlt werden mussten.
Katzen mit Kescher gefangen
Nur eine der verschreckten Katzen ließ sich anfassen. Die anderen wurden mit Keschern und Lebendfallen eingefangen. Der Gesundheits- und Pflegezustand der Samtpfoten entspricht den katastrophalen hygienischen Zuständen in der Wohnung und der mangelhaften Versorgung durch die Halterin. So sind die meisten Katzen stark abgemagert, zum Teil an Katzenschnupfen erkrankt, und alle Tiere leiden an massivem Parasitenbefall (unter anderem Band- und Spulwürmer sowie Flöhe). Die Blutuntersuchungen ergaben außerdem bei einigen der Katzen Leber- und Nierenschäden sowie Bauchspeicheldrüseninsuffizienzen.
Das Tierheim-Team wird seine neuen Pfleglinge jetzt erst einmal in Zossen aufpäppeln und später in gute Hände vermitteln. Für die Halterin wird ein Tierhalte- und Betreuungsverbot angestrebt.