Ehrenamtliche stoßen an ihre Grenzen und sind auf Spenden angewiesen
Katzen werden in Deutschland innig geliebt – das jedenfalls geht aus Statistiken hervor. Die schnurrenden Vierbeiner sind beliebte Haustiere, landen aber leider auch allzu oft im Tierheim oder gar auf der Straße. Der Tier-Boom der Corona-Pandemie habe das Problem verschärft. Während der Lockdowns haben sich demnach viele Menschen Haustiere angeschafft. Längst nicht alle Katzen und Kater wurden kastriert.
Straßenkatzen oder auch Streuner genannt, sind ausgesetzte oder entlaufene Tiere und vor allem die Nachkommen von unkastrierten Katzen und Katern. Die Tiere sind oftmals krank, unterernährt und haben Verletzungen. Die Lebenserwartung von verwildert lebenden Katzen beträgt oft nur etwa sechs Monate, wie der Tierschutzbund erklärt. Die Tiere kämpfen täglich ums Überleben. Im Gegensatz dazu kann ein Stubentiger mit Zuhause durchaus 15 bis 20 Jahre alt werden.
Viele Bürger wissen gar nicht, dass es in ihren Gemeinden Straßenkatzen gibt. Die Streuner leben in Industriegebieten, unter Brücken, auf verlassenen Grundstücken oder auch auf landwirtschaftlichen Flächen. Diejenigen Streuner, die an Futterstellen von Tierschutzvereinen gefüttert und kastriert werden, haben demnach Glück. Doch „es wird immer schwieriger, unserer Aufgabe gerecht zu werden“, so Gabriele Loster, stellvertretende Vorsitzende vom Netzwerk Tierschutz - Jüterbog / Niedergörsdorf. Hier engagieren sich 14 ehrenamtliche Tierfreunde in Jüterbog und Niedergörsdorf unter dem Schirm der zugehörigen Ordnungsämter. Einige sind schon langjährige Fütterer der freilebenden und /oder ausgesetzten Katzen. Andere beteiligen sich an der Beschaffung von Materialien zum Sichern der Notunterkünfte oder zum Herstellen von Schlafplätzen, beim Fang der Tiere zwecks Behandlung oder Kastration und dergleichen und mehr.
Der Tier-Boom während der Corona-Pandemie und nicht kastrierte Hauskatzen sind dabei nur eine Seite, die die Ehrenamtlichen an die Grenzen der Belastbarkeit führt. Erschwerend hinzu kommen die steigenden Kosten für Futtermittel, die sich mit der Inflation nahezu verdoppelt haben. Mit Inkrafttreten der neuen Gebührenordnung für Tierärzte im vergangenen Jahr sind auch hier noch einmal Kosten gestiegen.
Derzeit versorgen die Tierfreunde laut Gabriele Loster etwa 180 Tiere an 16 Futterstellen. Hinzu kommen im Schnitt 100 Katzen im Jahr, die kastriert werden. Kosten, die gestemmt werden wollen.
„Wir sind auf Zuwendungen von Privatpersonen und Geschäftsleuten angewiesen“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende. Ein Spendenkonto ist eingerichtet: Netzwerk Tierschutz e.V., IBAN: DE71 1605 0000 1000 7316 90, BIC: WELA DE D1 PMB. Darüber hinaus werden auch gern Futterspenden entgegengenommen. Eine entsprechende Spendenbox ist in der Jüterboger Edeka-Filiale aufgestellt. In Planung ist auch wieder der Trödelmarkt, der zwei Mal im Jahr in Jüterbog / Ortsteil Fröhden stattfindet. Der nächste ist am 24. September.
Wer trotzdem nicht die Katze im Sack kaufen möchte, findet weitere Informationen zum Verein im Internet unter www.nw-tierschutz.de oder nimmt telefonisch Kontakt zu Gabriele Loster unter der Rufnummer 0178 3261 864 auf.