War das denn wirklich so? Neue Sonderausstellung “Shopping in der DDR“ weckt Erinnerungen an Warteschlangen, Konsum und Bückware
Eine Warteschlange bildete sich in der ehemaligen DDR schnell vor Geschäften, denn wo immer Menschen anstanden, musste es etwas Besonderes geben. Also reihen Sie sich doch in die Schlange vor der neuen Sonderausstellung ein und entdecken die 40 jährige Geschichte des Einkaufens in der DDR. Erinnern Sie sich an die Zeit zwischen Konsum, Kaufhalle und Selbstversorgung, denn wirklich „nüscht“ gab es wohl nur selten. Dank subventionierter Lebensmittel wie Milch, Brot oder Fleisch war die Grundversorgung der Bevölkerung gesichert. Wirtschaftlich ging diese Rechnung nicht auf, darum eröffnete man für besondere Waren die Läden „Delikat“ und „Exquisit“. Zwischen alltäglichen Einkäufen, den Warenhäusern und typischen DDR-Produkten nimmt Sie die Ausstellung auch mit auf die Geschichte der Konsumgüterproduktion und wirft einen Blick in den Westen. Denn eigentlich gab es ja alles, nur nicht immer und zum richtigen Zeitpunkt. Zwar hatte der Osten mit seinen Warenhäusern den Anspruch, den Läden in Westdeutschland in nichts nachzustehen. Das Werbefernsehen und Versandhauskataloge wurden aberschnell wieder vom Markt genommen, da der Unmut über die regelmäßig nicht verfügbaren Waren wuchs. Und auch bei Trends in Mode, Elektronik oder dem Automobil hinkte die DDR dem Westen hinterher. So konnte von der Anmeldung zur Lieferung des neuen Autos schon einmal 15 Jahre ins Land gehen, bis man sich ans Steuer seines Neuwagens setzen konnte. Schneller ging es nur für den, der Westverwandschaft besaß. Dank Genex-Geschenkdienst konnte man sich im Katalog von Kühltruhe bis Eigenheim fast alles aussuchen, während die Verwandtschaft von drüben dafür bezahlte. Neben den Produkten, Werbemitteln und Fotografien der Archivs Archiv des Zentralkonsumverbandes eG lebt die Sonderausstellung auch von den vielen kleinen und großen Geschichte, welche die Ausstellungsstücke erzählen – eben typisch DDR. Sicher erkennen auch sie das ein oder andere wieder, erinnern sich, wie es damals war oder haben sogar noch das ein oder andere Schätzchen bei sich zuhause im Schrank stehen. Die Sonderausstellung „Es gab ja nüscht…“ - Shopping in der DDR ist Dienstag bis Sonntag von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr im Museum Schloss und Festung Senftenberg zu sehen. Mehr Informationen sowie Termine für die Führungen findet man unter www.museumsentdecker.de.