Das Achenbach-Krankenhaus hat beim Besuch des „Wanderndes Herzkissen“-Projektes viele neue Herzkissen, Drainagebeutel und jede Menge mentale Kraft für die Brustkrebspatientinnen bekommen. Von links: Jaqueline Karschies übergab die Herzkissen an Renate Vidak und die stellvertretende Stationsleiterin Silke Lasch. Foto: Klinikum Dahme-Spreewald GmbH
Selbst genähte Herzkissen für Brustkrebs-Patientinnen
Etwa jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Damit ist das sogenannte Mammakarzinom die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Um den Kampf gegen den Krebs aufnehmen zu können, steht vielen Frauen eine Operation bevor. Damit eventuelle postoperative Schmerzen gelindert werden können, gibt es ein spezielles Kissen, das den Frauen hilft.
Seelentröster mit
medizinischem Nutzen
„Nach der Operation müssen die Patientinnen das Wundgebiet kühlen und die Kühlakkus zu positionieren, wäre ohne die Kissen schwierig. Mit diesem Kissen kann man den Druck so verteilen, dass auch die Wundflüssigkeit ablaufen kann und kein Stau entsteht“, so Jacqueline Karschies vom Projekt der Wandernden Herzkissen. Neben der besseren Heilung ist das Kissen auch eine Art Seelentröster für die Brustkrebspatientinnen und hat nicht umsonst die Form eines Herzens. „Die Herzform sieht nicht nur schön aus, sie erfüllt auch einen praktischen Zweck. Unter dem Arm kann es in dieser Form ergonomisch gut positioniert werden“, so Karschies weiter.
Zusammenschluss ehrenamtlich tätiger Frauen
Das Projekt der Wandernden Herzkissen ist ein Zusammenschluss aus Frauen, die sich ehrenamtlich zusammengetan haben, um Herzkissen für die betroffenen Frauen zu nähen. Sie sammeln Stoffe und Spenden, um alle Anforderungen so bunt und freudig wie möglich zu erfüllen, denn es gibt gewisse Vorgaben, zum Beispiel wie viel Watte in die Kissen darf. Jacqueline Karschies kam zur Übergabe der Herzkissen persönlich ins Achenbach-Krankenhaus. „Wir machen das erst seit etwa einem halben Jahr, haben vor Kurzem unsere erste Lieferung an die Berliner Charité gegeben und sind nun über die Klinik-Psychologin Kristin Fischmann nach Königs Wusterhausen gekommen. Es fühlt sich gut an, etwas Gutes zu tun und dass man weiß, dass diese Kissen eine hilfreiche Unterstützung nach der OP sind.“
Kissen geben Sicherheit in unsicherer Zeit
Kristin Fischmann vom Klinikum Dahme-Spreewald freut sich über dieses herzliche Projekt: „Wir begleiten Frauen mit Brustkrebs in Ihrem Prozess der körperlichen und seelischen Heilung. Viele denken, sie seien mit der Erkrankung alleine, doch sie sind es nicht. Diese Kissen sind eine liebevolle Geste und geben ihnen auch ein Stück Sicherheit in dieser unsicheren Zeit. Die betroffenen Frauen fühlen sich somit gesehen und bemerkt. Die Herzkissen schenken hier wieder dutzenden Frauen Mut, Kraft und neue Lebensenergie.“
Die Herzkissenaktion stammt ursprünglich aus den USA. Die dänische Krankenschwester Nancy Friis-Jensen brachte die Idee 2006 nach Europa und gründete das Heart Pillow Project, um die Idee „Herzkissen für Brustkrebspatientinnen – verschenkt von Herz zu Herz“ zu verbreiten.
Neben den Herzkissen haben die fleißigen Näherinnen auch einige Drainagebeutel angerfertigt. Sie „verstecken“ die Drainageflasche, in der sich die Wundflüssigkeit sammelt. Mit diesem Beutel soll es den Frauen noch einfacher ermöglicht werden, sich bedenkenlos und ohne Ekel- oder Schamgefühl in der Öffentlichkeit zeigen zu können.