Ein neuer Geschäftsführer an Bord und die Umbaupläne zur „Biosphäre 2.0“ weiterhin im Blick
Es kommt Bewegung rein. Aus Ruhestandsgründen gab es zum Jahresende einen Wechsel in der Geschäftsführung. Unter der Leitung von Eckhard Schaaf wurde die Biosphäre zu einem Besuchermagneten entwickelt. Fünfzehn Jahre war er in dieser Funktion tätig. Seit dem 1. Januar 2022 hat nun Sebastian Leifgen die Leitung übernommen. Er ist 40 Jahre alt und seit 20 Jahren „mit Leib und Seele Dienstleister“ wie er selbst sagte.
„Sebastian Leifgen übernimmt die Biosphäre zu einem Zeitpunkt, an dem weitreichende Entscheidungen zur Zukunft der Halle anstehen“, so Bernd Rubelt, Potsdams Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt. „Ich freue mich sehr, dass es der ProPotsdam gelungen ist, mit Sebastian Leifgen einen ausgewiesenen Experten für die Biosphäre Potsdam zu gewinnen“, so Bernd Rubelt weiter. Der 40-Jährige war zuvor als Hoteldirektor tätig und kennt die Aufgaben und Herausforderungen im Eventmanagement, aber auch im Tourismusbereich.
„Ich habe in der Biosphäre ein tolles Fundament vorgefunden“, so Sebastian Leifgen im Rahmen eines Pressegespräches. Gemeinsam mit dem erfahrenen Team der will er dafür sorgen, dass die Tropenwelt, das Schmetterlingshaus und die Unterwasserwelt weiterhin Besuchermagnete in der Landeshauptstadt bleiben. „Die Biosphäre Potsdam ist wirklich ein interessanter Bildungs- und Veranstaltungsort. Ich freue mich darauf, mit dem Team der Biosphäre Potsdam die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortzusetzen und weiterzuentwickeln“, so Sebastian Leifgen. Die Biosphäre im Volkspark Potsdam konnte in 2021 bereits den 2,5-millionsten Gast begrüßen. Neben den regelmäßig wechselnden Ausstellungen, wie die auch für das Jahr 2022 geplante Orchideenblüte, locken Angebote für Schulen und Kitagruppen die Biosphären-Gäste ins Bornstedter Feld. Entspannung finden die Besucher der Potsdamer Tropen zudem beim Frühstück unter Palmen im Café Tropencamp am Urwaldsee oder beim Brunch in der Orangerie.
Sebastian Leifgen hat vor, das gastronomische Angebot auch vor die Biosphärenhalle auszuweiten. Eine Sitzmöglichkeit mit entsprechender Küche solle auch den Eingang einladender gestalten.
„Gerade in der Pandemie muss die Biosphäre ihre Funktion als Mittelpunkt des Stadtteils wahrnehmen. Daher planen wir im nächsten Jahr neben der Orchideenblüte weitere Highlights im Veranstaltungskalender, wie einen Blütenmarkt oder den Kindertag. Mein Traum: Nächstes Jahr gibt es in der Biosphäre sogar einen Weihnachtsmarkt.“ Im Januar legt die Verwaltung den Stadtverordneten zudem eine Beschlussvorlage zur Zukunft der Biosphärenhalle nach dem bereits 2019 beschlossenen Konzept „Biosphäre 2.0“ mit Einbeziehung des Volksparks vor.
Ein Mittelpunkt im Stadtteil
Sebastian Leifgen meint, die vielen neuen Anwohner im Bornstedter Feld seien eine große Chance für die Halle. So wolle man auch das Restaurant für Nichttropenbesucher öffnen. Zuvor müsse das aber noch baulich so gestaltet werden, dass Restaurantgäste sich dann nicht ohne Eintritt „in die Halle schleichen“.
Die Biosphäre wurde zur Bundesgartenschau 2001 als Blumenhalle genutzt, im September 2002 nach einem umfassenden Umbau als Tropengarten eröffnet. Der Betrieb und die Unterhaltung ist ein Zuschussgeschäft für die Stadt Potsdam. 2019 lehnten die Stadtverordneten einen damals im Raum stehenden Abriss jedoch ab. Die Ideenfindung und erste Planungen zur „Biosphäre 2.0“ liefen an. Entstehen soll nun ein Freizeit- und Wissenschafts-Center mit Tropenflair inklusive Wellnesszentrum, Tagungshotel mit der Einbeziehung des Volksparks. An dem Konzept wird weiter festgehalten.
Von daher seien die aktuellen Pläne von Sebastian Leifgen für die kommende Saison auch nur eine Übergangsphase vor den Umbauarbeiten, erklärte der Baubeigeordnete. Die sei aber auch wichtig. So liegen Sebastian Leifgen laut eigener Aussage bereits viele Anfragen für 2022, beispielsweise für Hochzeiten und weitere Events in der Orangerie, vor. Es werde auch nicht „auf Knopfdruck gleich alles neu“, merkte Bernd Rubelt an. Nach mehrmonatigen Ausschreibungen für die Umbauleistungen geht der Baubeigeordnete dann nochmals von rund zwei Jahren Umbauphase aus.
Potsdamer mit ins Boot holen
Die Weiternutzung der Biosphäre wird auch Thema des Oberbürgermeister-Dialogs sein. Aufgrund der pandemischen Situation wird es am Freitag, 14. Januar, ab 18 Uhr einen digitalen Dialog geben. Dabei soll ein Blick auf die zukünftige Außengestaltung der Biosphäre geworfen und gemeinsam die Möglichkeiten erörtert werden. Bis zum 10. Januar können Hinweise und Wünsche geäußert werden. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.buergerbeteiligung.potsdam.de.