Ergebnisse einer IHK-Blitzumfrage
Acht von zehn Brandenburger Betrieben spüren die Folgen des Krieges in der Ukraine. Das ist das Ergebnis aus einer Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK). Rund 16 Prozent der Unternehmen berichten von einer direkten Beeinträchtigung ihrer Geschäfte durch Sanktionen und Gegensanktionen. Weitere zwei Drittel spüren indirekte Auswirkungen wie steigende Preise und Störungen in der Lieferkette. Damit seien brandenburgische Betriebe stärker betroffen als der Bundesdurchschnitt, heißt es in einer Mitteilung. „Fast 90 Prozent unserer Unternehmen geben an, dass sie die Belastung insbesondere bei den steigenden Energiekosten spüren oder damit rechnen. Auch höhere Preise für Rohstoffe und Vorleistungen bereiten zwei Drittel der Betriebe Kopfzerbrechen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen berichtet von Störungen in der Lieferkette und der Logistik”, so Carsten Christ, Präsident der IHK Ostbrandenburg als Sprecher für die Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburgischen IHKs. „Deshalb richtet die Brandenburger Wirtschaft den Appell an die Politik, alles zu unternehmen, um den Frieden in Europa wieder herzustellen”, so Carsten Christ.
Nennenswert sind der Verlust von Geschäftspartnern (30 Prozent), die Zunahme von Handelshemmnissen (16 Prozent) sowie eine deutlich schlechtere Finanzlage (12 Prozent). Vor dem Hintergrund reagieren die Betriebe mit verschiedenen Maßnahmen. Der Großteil von ihnen (70 Prozent) gibt die Kostensteigerungen an die Kunden weiter. Die Verbraucherpreise werden somit in absehbarer Zeit weiter ansteigen. Eine Reduzierung von Investitionen sowie eine Nutzung Erneuerbarer Energien planen 33 beziehungsweise 28 Prozent der Unternehmen. Vor allem der verstärkte Einsatz der Erneuerbaren Energien erhält in Brandenburg ein höheres Gewicht als im Bundesdurchschnitt (21 Prozent). Eine größere Bedeutung komme einer verstärkten Lagerhaltung (26 Prozent), dem Personaleinsatz (23 Prozent) sowie der Suche nach neuen Lieferanten zu (22 Prozent).