Grundschüler eröffnen im Garten des Dahmelandmuseums ein weiteres Naturprojekt
Dass ein Baum sogar in totem Zustand noch nützlich sein kann, zeigt ein neues Schauobjekt im Museumsgarten. Als vor Kurzem einer der Kirschbäume plötzlich das Zeitliche segnete, stellten sich die Mitarbeiter die Frage: Soll der Baum weg oder könnte man ihn sogar als Gestaltungs- und Lernobjekt erhalten?
Das Schauobjekt, einen Baum als „Lebensraum mit verschiedenen Ebenen“ darzustellen, war geboren. Der Stamm und seine großen Hauptäste sollten als Grundform erhalten bleiben. Die Schüler der 1. und 2. Klasse der „Freien Waldorfschule Zeuthen e.V.“ durften das Naturprojekt zusammen mit Heinz Flieger eröffnen. Flieger ist Mitglied im Heimat- und Museumsverein KW und hat in vielen ehrenamtlichen Stunden dieses neue Projekt geschaffen.
Verschiedene Vogelarten wurden als farbige Kopie in Lebensgröße gestaltet und auf verschiedenen Ebenen, auf denen sich diese bevorzugt aufhalten, angebracht. So zum Beispiel kleinere Singvögel, wie Meisen oder Rotschwänzchen, welche man eher in der tieferen Ebene sehen kann. Weiter oben in der Baumkrone halten sich die größeren Vögel, wie Specht oder Elster auf. In einer Astgabel befindet sich ein großes Nest mit Krähen und in einer kleinen „Baumhöhle“ nistet ein Baumläufer. An einem Nistkasten können die Kinder nachvollziehen, wie die Vögel wohnen. Etwas höher schaut aus einer „Baumhöhle“ ein Uhu. Man sieht seine großen Augen, die aufmerksam seine Umgebung beobachten. Auch er nutzt den Baum als Rückzugsort oder als Ansitz, wenn er auf Jagd geht. Doch Bäume bieten nicht nur den Vögeln einen Lebensraum. Ein Eichhörnchen sitzt auf einem Ast und schaut auf seine kunstvoll geflochtene Behausung aus Ästen, den „Kobel“. Neben den Vögeln und dem Eichhörnchen gibt es noch andere „Kletterer“ oder „Bewohner“, die sich im Laub oder in der Baumrinde wohlfühlen. Käfer, Raupen oder Blattläuse dienen den Baumbewohnern als Nahrungsquelle.
Der Baum steht mit seinen Wurzeln tief im Boden verankert und wird so mit den notwendigen Nährstoffen versorgt. Diese Standzone des Baums, also die Erdoberfläche, wird wiederum in mehrere Ebenen aufgeteilt. Anhand von zusätzlichen fünf Schautafeln werden deren Bewohner nahegebracht. So können Besucher Schnecken und Frösche kennenlernen, die sich vor allem in der Grasebene bewegen. Igel oder Hase sind in der Krautebene zu finden. In der Strauchebene finden größere Tiere Unterschlupf, aber auch Vögel, die bevorzugt Nester in Sträuchern bauen, wie zum Beispiel die Amsel oder der Zaunkönig. Unter der Grasebene, also im Wurzelbereich des Baumes, leben viele weitere Tiere, darunter Mikroben. Als Kleinstlebewesen sind sie wichtig für das gesamte Ökosystem.
Weitere Schautafeln zeigen einen unterirdischen Bau eines Hamsters und die weitverzweigten Gänge des Maulwurfs.
Ein weiterer Schaukasten zeigt ein Bodenprofil in Form eines Schnitts durch ein Gemüsebeet, in dem man sehen kann, wer dort zwischen Möhren und Zwiebeln in der Erde und im nahen Oberflächenbereich lebt.
Teil der Gesamtgestaltung ist eine Magnettafel mit einem großen Baum, auf der die Ebenen noch einmal bildlich dargestellt werden. Mit Hilfe kleiner Magnettafeln mit Tiermotiven können Kinder diese in die einzelnen Ebenen des Baumes setzen.
Dieser Lebensraum Baum ist eine weitere pädagogische Inszenierung zum Mitmachen im Dahmelandmuseum.