Aus einem alten Acker soll eine Permakultur-Obstwiese mit alten und regionalen Sorten werden.
Ob Technik den Klimawandel verhindern kann, ist umstritten. Bei der Finzanzierung von Klimaschutz-Projekten können Technik und die damit ermöglichten Unterstützungsformen aber eine enorme Hilfe sein. Diese Erfahrung macht derzeit Shan Metz, die vor wenigen Wochen eine Crowdfunding-Kampagne im Netz gestartet hat. Ihr Ziel: eine biodiverse Fallobstwiese in Burglehn, die so angelegt wird, dass die Bäume stark genug sind, langfristig auch den trockener werdenden Sommern und steigenden Temperaturen trotzen zu können.
Mit dem Projekt sollen einerseits Lebenräum für Tiere geschaffen werden. Andererseits geht es darum, alte und regionale Sorten zu bewahren und zu vermehren. Angedacht sind auch Permakultur-Workshops und vielleicht ein Freefood-Marktstand in Lübben. Dass all das sehr viel ist, weiß Shan Metz. Nichtsdestotrotz lässt sie sich von der Arbeit nicht abschrecken, die mit dem „Hexenwald“, wie er inzwischen getauft wurde, verbunden ist.
Bereits mehr als die Hälfte gesammelt
Ganz offenbar hat sie mit ihren Vorstellungen auch einen Nerv getroffen. Denn nach wenigen Wochen sind schon mehr als 50 Prozent der gewünschten Summe zusammengekommen, für die sie im Internet Unterstützer sucht. 1.000 Euro möchte sie per Crowdfunding sammeln. 578 Euro sind es bereits. Investiert werden soll das Geld für den Kauf der Bäume, vor allem aber für die besondere Pflanztechnik, die sie nutzen möchte.
Dabei wird in den Boden eines jeden Pflanzlochs ein großer Terracotta-Topf eingelassen, dessen unteres Loch mit natürlichen Materialien verstopft und der anschließend mit Steinen gefüllt wird. Die Töpfe dienen als Wasserreservoirs unter den Bäumen und können später mit einem Rohr, das neben dem Baum in die Erde eingelassen ist, befüllt werden. Die Pflanzen erhalten ihr Wasser dadurch weniger von oben, sondern wurzeln in die Tiefe, was sie unanfälliger macht. Der Bereich über dem Topf und ringsherum wird anschließend mit Terra Preta aufgefüllt.
Rund 30 Bäume sollen auf dem Areal bald stehen: Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen, Birnen, Äpfel, Pfirsiche sowie Walnuss und Haselnuss. „Es geht um die Artenvielfalt und den Erhalt alter Sorten“, betont Shan Metz. Wert legt sie aber auch auf Regionalität und darauf, dass die Bäume auch mit den heutigen Bedingungen klarkommen können. Die Bäume möchte sie bei einer Baumschule in Biesenthal kaufen.
Ob die Fläche selbst öffentlich zugänglich sein wird, weiß sie noch nicht. Die Erzeugnisse des Gartens möchte sie aber gern teilen – entweder in Kisten vor dem Grundstück oder vielleicht sogar mit einem Freefood-Stand auf dem Markt in Lübben, an dem gleichzeitig über Permakultur informiert wird. „Das ist noch alles im Werden“, berichtet sie.
Die ersten Bäume sind schon gepflanzt
Die ersten Bäume sind schon gepflanzt worden. Und auch ein Wildschutzzaun wurde vor kurzem ringsherum errichtet. Bis in größeren Mengen Obst geerntet werden kann, wird es aber noch wenigstens zwei bis drei jahre dauern, glaubt sie. Zwar sollen die angeschafften Bäume mehrjährig sein und damit schon deutlich größer als einen Meter. Dennoch dauert es, bis sie schließlich anfangen zu tragen, erklärt Shan Metz.
Wer das Crowdfunding-Projekt „Bäume für den Hexenwald“ unterstützen möchte, findet es auf www.gofundme.com oder auf
bit.ly/hexenwald.