Bauhaus, Revier und Fahrzeughallen: Architekturfotografien von Swen Bernitz aus Wünsdorf
Architekturfotografien von Swen Bernitz sind ab 19. Februar in der Neuen Galerie des Landkreises Teltow-Fläming zu sehen. Gezeigt werden drei Projekte aus seinem Schaffen: die Serien Bauhaus, Fahrzeughallen und Revier, entstanden im Zeitraum von 2008 bis 2021. Die Ausstellung kann donnerstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr besucht werden und läuft bis zum 22. März. Am 19. Februar findet von 14 bis 17 Uhr ein Ausstellungsrundgang mit Swen Bernitz statt. In der Galerie gelten die aktuellen Corona-Bedingungen.
Das konzeptionelle Fotoprojekt Bauhaus zeigt in vier Teilserien die Bauten im künstlerischen Stil von und für verschiedene Bauhäusler: Marianne Brandt, Lyonel Feininger, Wassiliy Kandinsky und László Moholy-Nagy. In den Fotografien werden die Kunstkonzepte beziehungsweise Arbeitsweisen der Protagonisten interpretiert und zu einer kreativen Sichtweise auf die Bauhausbauten vereint. Dabei wurden Fotomontagen, Collagen, Mehrfachbelichtungen, Negativumkehr, Solarisation und Hell-Dunkel-Muster als fotografische Techniken verwendet.
Die Serie Fahrzeughallen dokumentiert Militärobjekte der sowjetischen beziehungsweise russischen Streitkräfte im Landkreis Teltow-Fläming in den Jahren 2008 bis 2010, wie die Gebäude der ehemaligen Heeresversuchsanstalt in Kummersdorf sowie in Rehagen und Wünsdorf.
Das Langfristprojekt Revier verdeutlicht die Folgen des industriellen Strukturwandels für die gebaute Umwelt im Ruhrgebiet. In zehn Teilserien werden verschiedene Aspekte der Auswirkungen des Strukturwandels auf Gebäude und bauliche Anlagen thematisiert: Leerstand, Verfall, Abriss, Nutzungsänderung, Umgestaltung und Neubau. Die zentrale Frage ist: Wie gehen wir mit unserer Landschaft, der gebauten Umwelt und den Hinterlassenschaften um, wenn sich die ursprünglichen Nutzungsziele, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen oder Eigentumsverhältnisse ändern?
Swen Bernitz – Ein Fotograf aus der Region
Swen Bernitz wurde 1970 in Ost-Berlin geboren. Er ist als Autodidakt Mitglied im Brandenburgischen Verband Bildender Künstler. Seit 2008 fotografiert er konzeptionelle Langzeitprojekte und Serien im dokumentarischen Stil zu den Themen gebaute Umwelt und urbane Stadtlandschaften.
An nationalen und internationalen Wettbewerben und Ausstellungen nimmt er seit 2018 erfolgreich teil und erhielt Anerkennungen mit Arbeiten aus neun verschiedenen Serien. Er lebt in Wünsdorf, einem Ortsteil der Stadt Zossen im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming.
„Ich fotografiere mit Leidenschaft Architektur. Die vom Menschen gebaute Umwelt fasziniert mich in allen Facetten, Stilen und Stadien“ erkärt Bernitz. „Mein besonderes Interesse gilt nicht nur den Bauwerken allein, sondern auch den Wechselbeziehungen der Objekte mit der umgebenden Landschaft und insbesondere die unterschiedliche Nutzung von Architektur im Zeitablauf. In meiner Architekturfotografie strebe ich grundsätzlich eine natürliche Darstellung, welche den menschlichen Sehgewohnheiten vergleichbar ist, an und möchte das Charakteristische eines Objekts ohne Effekthascherei zeigen. Die Herausforderung in der Architekturfotografie besteht für mich in der Transformation des Eindrucks eines dreidimensionalen Bauwerks in eine zweidimensionale Abbildung.“