Stiftung schreibt Wettbewerb um das schönste Bahnhofsumfeld au
Bahnhöfe sind nicht nur der Ein- beziehungsweise der Ausstiegspunkt auf dem Weg zur oder von der Arbeit, sondern auch seit Erfindung der Eisenbahn ein markanter Bestandteil einer Stadt und erst recht eines Dorfes, wenn dort die Bahngleise vorbeiführen. Der Verlauf der Eisenbahnschienen hat ganz wesentlich zur Entwicklung der Städte an ihrer Strecke geführt und die Bahnhöfe zu zentralen Anlaufpunkten gemacht.
Dennoch sind mit dem zunehmenden Individualverkehr die einstigen Mobilitätszentren ins Abseits gerückt, sowohl verkehrstechnisch als auch städteplanerisch. „Die Bahnhöfe und ihr Umfeld müssen in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels wieder zu zentralen Anlaufpunkten einer Kommune werden“, betont Erik Stohn (SPD). Deshalb sei es wichtig, dass nicht nur die Bahnhöfe selbst, sondern auch ihr Umfeld wieder an Attraktivität gewinnen müssen, betont der Landtagsabgeordnete, in dessen Wahlkreis nicht nur die Bahnhöfe von Luckenwalde und Jüterbog, sondern auch die kleineren Haltepunkte von Oehna und Blönsdorf sowie Zellendorf und Altes Lager liegen.
Unabhängig von ihrer Größe und Nahverkehrs-Bedeutung spielen hier nicht nur die zeitliche Taktung der Bahnverbindungen eine Rolle, sondern auch das Bahnhofsumfeld. „Hier ist bereits einiges getan worden“, meint Erik Stohn, „es gibt aber wie überall immer noch Luft nach oben.“
Schönstes Bahnhofsumfeld gesucht
Deshalb freue es ihn ganz besonders, dass sich die Stiftung „Lebendige Stadt“ nun dieses Themas angenommen hat und nach dem „schönsten Bahnhofsumfeld“ sucht. Die Stiftung ruft alle Städte und Kommunen dazu auf, sich für den Stiftungspreis 2024 zum Thema „Das schönste Bahnhofsumfeld“ zu bewerben. In der Begründung für die Auslobung dieses Preises heißt es: „Das Bahnhofsumfeld ist die Visitenkarte einer Stadt, es hat eine prägende Wirkung auf ihr Gesamtbild und ist vielerorts ein Entrée zur Innenstadt. Doch manche Bahnhofsviertel sind Unorte oder gar Angsträume. Um dem entgegenzuwirken, hat in den letzten Jahren in vielen Städten ein Wandel stattgefunden: Intelligente und kreative Konzepte sorgen für mehr Sicherheit und Sauberkeit, attraktive Sitzmöglichkeiten, hellere Beleuchtung, schönere Begrünung, nachhaltige Verkehrsanbindung sowie die Ansiedlung von gastronomischen und Einzelhandelsangeboten.“ Auch innovative Kooperationen interessierter Beteiligter trügen zu einer Aufwertung des Bahnhofsumfelds und damit zum positiven Image einer Stadt bei, heißt es im Ausschreibungstext.
Dabei sind es bei diesem Wettbewerb nicht die Bahnhofsgebäude selbst, die in die Bewertung einfließen, sondern ausdrücklich die Bahnhofsumfelder, welche durch ihre Gestaltung, ihr Management und ihre Mobilitätsanbindung zu einem urbanen, lebendigen Stadtraum werden, schreibt die Stiftung. Deren Anliegen sei es, ein „Best-practice-Beispiel zu fördern, das für andere Städte Vorbild sein kann.“ Insgesamt ist eine Preissumme von 15.000 Euro ausgesetzt. Die Bewerbungen sind bis zum 30. September an stiftungspreis@lebendige-stadt.de zu schicken.
Informationen zu den Bestimmungen der Auslobung und den einzureichenden Unterlagen finden Interessierte auf www.lebendige-stadt.de/stiftungspreis. Am 10. April 2024 wird der Stiftungspreis im Rahmen des Städtekongresses der Stiftung in Berlin verliehen.