Modellprojekt zur Förderung des Reitsports und zum Schutz der Artenvielfalt
Am 20. Mai ist der Startschuss zur Eröffnung des neuen, neun Kilometer langen Rundwegs für Reiter im Phöbener Wald gefallen. Durch die Markierung des gesamten Wegs mit weißen Hufeisen ist nun Klarheit darüber geschaffen worden, wo das Reiten gestattet und auch erwünscht ist. Der Reitrundweg soll zudem zum Schutz des 150 Hektar großen Waldes beitragen. Dieser wurde in den letzten Jahren vermehrt von den in Phöben ansässigen Reitbetrieben in Anspruch genommen, viele Wege waren durch die Hufe der Pferde aufgewühlt und versandet. „Der Wald hatte gelitten – und für Spaziergänger, Jogger und Radfahrer war kein Durchkommen mehr“, erklärte Manuela Saß, Bürgermeisterin von Werder (Havel). Um den Wald als Naherholungsgebiet zu erhalten, wurde daher in den letzten Jahren gemeinsam mit der Oberförsterei Potsdam, dem Ortsbeirat Phöben sowie den Reitbetrieben an einer Lösung gearbeitet und mit dem Reitrundweg umgesetzt. Dass der Prozess zur Findung einer gemeinsamen Lösung dabei auf Augenhöhe und mit allen Nutzungsinteressen an einem Tisch erfolgte, betonte Sven Troschke, Geschäftsführer der am Projekt beteiligten Polo- und Reitanlage Phöben.
Vor Ort hob Manuela Saß die drei Bausteine des Modellprojektes hervor. Erstens werden durch die Kenntlichmachung des Reitwegs mittels weißer Hufeisen Nutzungskonflikte zwischen Reitern, Joggern, Spaziergängern und Radfahrern minimiert. Zum Zweiten gibt es eine Kartendarstellung als Flyer, der sowohl in den Reitbetrieben als auch in der Tourist-Information erhältlich ist. Auch in digitaler Form unter www.werder-havel.de/reitweg ist die Karte einsehbar. Drittens wurden mit drei Reiterhöfen – Polo- und Reitanlage Phöben, Reitanlage Pappelhof Phöben und Gestüt Bonhomme Kemnitz – freiwillige Vereinbarungen zum Tragen von Reitmarken getroffen. Diese sollen dabei helfen, bei etwaigen Verstößen vor einer Anzeige bei der Forstverwaltung Kontakt zum Hof aufzunehmen. Der Nutzen des Reitrundwegs sowie die Ergebnisse sollen laut Carsten Mendling, Ortsvorsteher von Phöben, ständig evaluiert und bewertet werden.