Eine kleine Initiative aus Ludwigsfelde ruft dazu auf, sich an die Landesregierung zu wenden, um Veränderungen am BER zu erreichen.
Martina Rieth aus Ludwigsfelde hat die Nase voll vom Fluglärm. Schließlich wohnt sie direkt in der Einflugschneise für die Südbahn. „Zu bestimmten Zeiten fliegen jede Minute Flieger über uns hinweg“, berichtet sie. Teilweise seien die Flugzeuge dabei so niedrig, dass man Angst bekommen könnte. Zudem würden die Flugzeuge je nach Wetter auch direkt über das Gymnasium fliegen. Zur Eröffnung des BER sei es wegen der Einschränkungen durch die Coronapandemie noch nicht so aufgefallen. Mittlerweile habe der Flugverkehr aber deutlich zugenommen - und damit auch die Lärmbelastung für die umliegenden Kommunen.
Doch Rieth will den Lärm nicht länger einfach hinnehmen. Vor allem, weil sie die Landesregierung in der Pflicht sieht, alles zu tun, um die Situation zu verbessern. Sie ist Teil einer kleinen Ludwigsfelder Initiative, die dafür auf Druck setzen möchte: mit einem Brief, den möglichst viele Menschen im aktuellen Wahljahr an Ministerpräsident Dietmar Woidke schicken sollten. Denn dass die Fluglärmkommission im Februar beschlossen hatte, dass die Flugzeuge die komplette Start- und Landebahn nutzen müssen und die Intersektionsstarts untersagt werden sollen, sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, reiche aber nicht aus.
Rieths Argumentation im vorbereiteten Brief stützt sich dabei unter anderem auf das Planfeststellungsverfahren. In diesem seien Tunnel vorgesehen gewesen, die dafür sorgen, dass die Versorgungsfahrten zwischen den Start- und Landebahnen unterirdisch erfolgen und die Flugzeuge genügend Platz und Zeit haben, an die entsprechenden Startpositionen zu gelangen. Denn laut dem ursprünglichen Plan müssten Maschinen von der entsprechenden Flugbahn aus starten, in deren Richtung der Zielflughafen liegt, erklärt die Ludwigsfelderin. „Damit wird vermieden, dass sich Flugzeuge in der Luft kreuzen, was die Flughöhen und damit den Lärm beeinflusst, mal vom Sicherheitsrisiko ganz abgesehen“, so Rieth. Würden diese Beschlüsse der Fluglärmkommission umgesetzt, dann würde das allen Menschen in der Region helfen, die unter dem Fluglärm leiden müssen.
Eine eigene Webseite hat die Initiative aus Ludwigsfelde bislang nicht. „Wir sind bislang nur zu zweit.“ Aber sie ist überzeugt, dass noch viele weitere Menschen ebenfalls unter dem Lärm leiden. Auf Ludwigsfelde prassele der Verkehrslärm von allen Seiten ein. Umso wichtiger ist es, an den Stellen, wo es möglich ist, den Lärm zu reduzieren. Der komplette Brief und das Anschreiben an die Ludwigsfelder ist unter diesem Artikel zu finden..