Am Sonnabend und Sonntag, 23. und 24. März 2024, veranstaltet die Biosphäre Potsdam einen Regionalmarkt mit 20 Händlern, Handwerkern und Produzenten in der Orangerie. Die Biosphäre Potsdam soll durch neue Veranstaltungsformate wirtschaftlicher werden. Die für ihre Tropenhalle bekannte Einrichtung intensiviert ihre Gastronomie, bietet mehr Events an und bezieht dabei den Volkspark mit ein.
Eine Tropenhalle in einer deutschen Stadt ist etwas Besonderes: stets feuchtwarmes Klima, rauschende Wasserfälle, reifende exotischen Früchte an Palmen und dazu Rufe von Urwald-Vögeln und Äffchen.
Doch die Biosphäre Potsdam ist mehr als das, meint Sebastian Leifgen. Seit er vor 1,5 Jahren den Chefposten übernahm, weitete er das Event-Geschäft aus, öffnete die Gastronomie für Nicht-Besucher und machte den Museumsshop zur Markthalle. Im Vorjahr kamen dadurch erstmals 200.000 Besucher. Leifgen hat aber in diesem Jahr noch mehr vor. Vor allem im Event- und Gastronomiebereich sieht er Potenzial, um von den bisher knapp 2 Millionen Euro Zuschuss der Stadt wegzukommen. Laut dem zuständigen Beigeordneten Bernd Rubelt (parteilos) habe sich das Haus nun für Anwohner des Bornstedter Feldes geöffnet.
Märkte und Partys
Im Spätsommer kommt Bayern in die Biosphäre. Doch schon vor einem Oktoberfest in der Orangerie werden weitere Veranstaltungen die Besucher anlocken: Am Sonnabend und Sonntag, 23. und 24. März 2024, ein Regionalmarkt mit 20 Händlern, Handwerkern und Produzenten. Potsdams Feierabend-Party „After Work Lounge“ unter Palmen im Zwei-Monats-Rhythmus und der stets ausgebuchte Tropen-Brunch fast jeden zweiten Sonntag.
Der Geschäftsführer der Pro Potsdam Naturerlebnis Gesellschaft, Sebastian Leifgen, hat für die Biosphäre und den angrenzenden Volkspark noch mehr vor, etwa eine Live-Schlagerparty am 8. Juli 2024. „Die positiven Entwicklungen zeigen, dass der richtige Weg eingeschlagen worden ist“, unterstützt der Beigeordnete Bernd Rubelt (parteilos) diese Reform.
Vor allem die im Jahr 2023 überschrittene magische Marke von 200.000 Besuchern gibt ihm recht. Zwar liegt das noch weit unter der Eröffnungsbilanz von 2002. Aber danach blieben die Besucherscharen aus, und man verabschiedete sich von dem ursprünglichen Ziel von 350.000 verkauften Tickets pro Jahr. Beinahe hätte sich die Stadt ganz von dem Bau verabschiedet. Bis die Stadtverordneten 2022 beschlossen, die Biosphäre attraktiver zu gestalten.
Damit kam Leifgen mit seinen Erfahrungen als Hotelmanager im Gast- und Tourismusbereich ins Spiel. Genau das will die Stadtverwaltung: mit der Biosphäre Wissenschaft und Tourismus in Potsdam verbinden. Leifgen sieht seine bisherige Arbeit und Veränderungen als „Probebetrieb“. Angenommen haben die Potsdamer vor allem die gastronomischen Angebote unter Palmen, die neuerdings auch Gäste ohne Tropenhallen-Ticket nutzen dürfen. „Ziel ist es, die Biosphäre als integraler Bestandteil des Bornstedter Feldes zu öffnen“, sagt Rubelt im Hinblick auf das drumherum entstandene Wohngebiet.
Potsdam will Zuschüsse senken
Mit dem Mehr an Besuchern kam auch die Umsatzsteigerung um 34 Prozent, wobei die Ticketverkäufe für die Tropenhalle und für die Events das größte Plus brachten. Daher bekennt sich Rubelt auch zur Tropenhalle als Kern und die damit verbundenen Bildungsangebote für Kinder, Schüler und Erwachsene. Wissenschaftliche Institutionen der Stadt, wie das Alfred-Wegner-Institut oder Extavium, hätten bereits Interesse an Kooperationen gezeigt. Sogar Krokodile und Skorpione zogen zu den andern etwa 130 Tierarten, um Kinder zu begeistern.
Die Potsdamer Zuschüsse für die Biosphäre sollen sinken, sagt Rubelt. Auch deshalb erarbeite die Verwaltung Anträge für Mittel aus dem regionalen Entwicklungsfonds der EU (Efre), um die Halle energetisch zu sanieren. Das spart langfristig Energiekosten.
Doch zu Ostern beginnt erst einmal die Freiluftsaison im Volkspark mit einem Kaffee-Mobil und einem Gastronomie-Zelt. Eine Dachterrasse soll später kommen. Für danach ist ein Wintermarkt geplant.