Handwerksmeister aus Potsdam, Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming und vier weiteren Landkreisen Westbrandenburgs wurden auf der Bühne des Hans Otto Theaters am Sonnabend, dem 9. März 2024, freigesprochen.
Stolz, Erleichterung und pure Freude strahlten die frisch ernannten Meisterinnen und Meister des Abschlussjahrgangs 2023/2024 am 9. März 2024 aus. Im Hans Otto Theater Potsdam erhielten 201 Handwerker ihre Meisterbriefe aus den Händen des Präsidenten der Handwerkskammer Potsdam (HWK), Robert Wüst, sowie der Brandenburger Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Manja Schüle (SPD). Der Beifall der zahlreichen Gäste im Zuschauerraum war ihnen zusätzlicher Lohn für die überstandenen Anstrengungen der anspruchsvollen Ausbildung.
115 der neuen Meister im Alter zwischen 21 und 55 Jahren sind in Westbrandenburg ansässig. Die höchste Zahl der Absolventen hat Potsdam-Mittelmark mit 24 Absolventen. Die Stärke des Handwerks in diesem Landkreis spiegelt sich auch sonst in den hohen Azubi-Zahlen in Handwerksbetrieben wider. Die zweithöchste Absolventenzahl kommt aus Teltow-Fläming (17) und die Stadt Potsdam hat 13 neue Handwerksmeister.
Bildungscampus zieht auch Schüler anderer Bundesländern an
Alle Absolventen zusammen vertreten 14 Gewerke. Die meisten neuen Meister schlossen in Elektrotechnik (32 Personen), Installateur- und Heizungsbau (27), Kraftfahrzeugtechnik (24), Land- und Baumaschinenmechatronik (19) sowie dem Friseur-Handwerk (17) ab. Außerdem erhielten Augenoptiker, Bäcker, Dachdecker, Konditoren, Maurer und Betonbauer, Metallbauer, Schornsteinfeger sowie Tischler ihre Urkunden.
86 der Abolventen stammen von außerhalb des Westbrandenburger Kammerbezirks. Denn der Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) der HWK Potsdam ist die größte Bildungsstätte für das Handwerk im Land Brandenburg. Sie zieht auch Meisterschüler aus anderen Bundesländern an. Aber auch fertige Meister können dort noch neues lernen. Für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen erhielt als bester Absolvent der 38-jährige Tischlermeister Marcus Wunderlich aus Hennickendorf in Nuthe-Urstromtal den mit 1000 Euro dotierten Förderpreis.
Robert Wüst gab den Absolventen mit auf den Weg, dass das Handwerk das Rückgrat der Gesellschaft bilde und daher jeder von ihnen von unschätzbarem Wert für die Wirtschaft sei. Als Meister würden sie nicht nur Traditionen bewahren, sondern auch Innovationen voranzutreiben.
Meister müssen ihre Ausbildung noch selbst bezahlen
Mit der Qualifikation dürfen die Handwerker nun ein eigenes Unternehmen gründen oder einen Betrieb übernehmen und neue Handwerker ausbilden. Angesichts dessen, dass die Meisterausbildung noch immer nicht einem Studium gleichgestellt ist und daher einen höheren finanziellen Aufwand für die Schüler bedeutet, nutzte der Kammerpräsident die Veranstaltung erneut für die Forderung an die Politik, eine wirkliche Gleichstellung zu vollziehen - nicht nur auf dem Papier.
Sondernd die Wertschätzung sollte sich ebenfalls in finanzieller Entlastung zeigen: „Die Gleichstellung der Karrierewege via Studium und Fortbildung müssen endlich finanziell vollzogen werden, die Kosten der Qualifizierung vollständig erstattet werden", sagte Wüst, der mit der Handwerkskammer Potsdam etwa 17.400 Mitgliedsbetriebe mit mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken vertritt.