Landrat und Umweltdezernentin würdigen ökologisches Engagement für die Region am internationalen Tag der Umwelt
Landrat Stephan Loge und Umweltdezernentin Heike Zettwitz haben am 5. Juni das besondere ehrenamtliche Engagement von mehreren Personen, Vereinen und Initiativen für die regionale Umwelt gewürdigt. Zum mittlerweile elften Mal sind mit dem Umweltpreis des Landkreises Dahme-Spreewald nun die Preisträger anlässlich des Internationalen Tages der Umwelt im Lübbener Kreistagssaal ausgezeichnet worden.
„Die Mehrzahl der Vorgeschlagenen hat sich sehr vorbildlich für die regionale Umwelt einsetzen und damit einen essenziellen Beitrag für unser ökologisches Bewusstsein geleistet. Ich bitte Sie, bleiben Sie dran am Umweltthema, machen Sie wieder mit beim nächsten Mal und werben Sie für den Schutz unserer Natur, unserer einzigen Lebenswelt. Was kann ein kleiner Landkreis, was können Einzelne da tun? Doch jeder Schritt bringt uns weiter, jede umweltbewusste Tat hat Auswirkungen. Es zeigt sich, wir müssen auch bei uns anfangen, in unserem Landkreis, vor der eigenen Haustür und dort praktischen Umweltschutz betreiben“, erklärt Landrat Loge.
Die Jury entschied sich dazu, das Preisgeld auf vier Preisträger aufzuteilen. Der Preisverleihung war ein öffentlicher Teilnahmewettbewerb vorausgegangen. Der Preis geht auf eine vom Kreistag im Jahr 2000 beschlossene Richtlinie zurück und ist mit insgesamt 2.600 Euro dotiert. Mit dem Umweltpreis werden besondere Leistungen oder wissenschaftliche Arbeiten, die in den Bereichen Umwelt- und Naturschutz, Landschaftspflege, Abfallwirtschaft und Umweltbildung zu einer nachhaltigen Verbesserung der Umweltsituation im Landkreis beitragen beziehungsweise beigetragen haben, gewürdigt.
Ornithologe aus Leidenschaft
Silvio Herold aus Lübben wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet, welcher mit 1.000 Euro dotiert ist. Er arbeitet ehrenamtlich als Ornithologe, Greifvogel-Beringer und Naturschützer. Seine Aktivitäten tragen maßgeblich zum Schutz, zur Erhaltung und Entwicklung von streng geschützten und in ihrem Erhaltungszustand gefährdeten Greifvogelarten bei.
Weiterhin fördert er durch seine naturschutzfachlichen Vorträge beziehungsweise Öffentlichkeitsarbeit vor Ort das Umweltbewusstsein der Bevölkerung und trägt somit zum besseren Verständnis und zur Akzeptanz des Naturschutzes bei. Er installiert für Greifvögel Nisthilfen in Baumkronen und auf Strommasten, beringt den Nachwuchs, bringt verletzte Vögel gegebenenfalls zum Tierarzt oder in eine Tierrettungsstation, klärt Landnutzer über die Anwesenheit von Greifvögeln und die Horstschutzzonen auf.
Abfallstreife und kleine Umweltschützer
Die Umweltpreis-Jury hat sich dazu entschieden, zwei Preisträger mit einer Prämie von jeweils 600 Euro gleichrangig auszuzeichnen. Maria Böhme aus Königs Wusterhausen und die Grundschule „Teupitz am See“ teilen sich den zweiten Platz.
Die Zweitplatzierte Maria Böhme ist Vorsitzende der Abfallstreife e.V. Der Verein nimmt ehrenamtlich Aufgaben aus den Gebieten Abfallwirtschaft und Umweltbildung wahr, betreibt Aufklärungsarbeit für die Öffentlichkeit und weist auf unerwünschte Verhaltensweisen zur Sensibilisierung der Bevölkerung hin. Mit selbstorganisierten Sammlungen herrenloser Abfälle trägt der Verein zur Verbesserung der Umweltsituation im gesamten Landkreis bei.
Aufklärungsarbeit erfolgt beispielsweise über die Internetseite www.abfallstreife.de.
Zu den in letzter Zeit durchgeführten Sammelaktionen gehörte beispielsweise eine Säuberungsaktion zum World Cleanup Day 2022 am Krummensee, am Zeesener See, im Naturschutzgebiet „Tiergarten“ in Königs Wusterhausen, am Großen Tonteich als auch am Pätzer Tonsee. In jüngster Zeit wurde auch das sogenannte Plastikfasten ausgerufen. Darunter versteht man den Austausch nicht notwendiger Plastikartikel gegen nachhaltigere Lösungen. Weiterhin findet Aufklärungsarbeit in Schulen statt. In Projekten wurde das Thema Upcycling integriert und beispielsweise aus Dosen Bienenhotels gebastelt. An der Errichtung einer Bienenwiese wurde ebenfalls mitgearbeitet.
Die Zweitplatzierten der Grundschule „Teupitz am See“ sind ein ausgezeichnetes Beispiel für Umweltbildung und -erziehung. Lokal kann das Projekt bereits frühzeitig in seiner Umsetzung eine überaus positive Vorbildwirkung über den Schulrahmen hinaus aufweisen. So hat sich die Schule unter anderem durch die Teilnahme am prima(r)forscher-Projekt als Schule mit naturwissenschaftlichem Profil etablieren können. Dieses Profil wird durch zahlreiche Projekte und Arbeitsgemeinschaften mit Umwelt- und Naturwissenschaftsbezug bestätigt.
Durch die Grundschule wurde das Projekt „Wildbienenwiese“ ins Leben gerufen, um die Wildbienen und ihre Lebensräume aktiv zu schützen, zu fördern und das Wissen um diese wichtige Artengruppe über die Schüler hinaus in das familiäre Umfeld zu tragen und so in der breiten Öffentlichkeit tief zu verankern. Im Rahmen des Projekts wird durch die Schüler im Schulumfeld auf den Flächen der Gemeinde ein Nahrungshabitat durch die Pflanzung von Frühblühern eingerichtet, das den Honig- und Wildbienen einerseits eine frühzeitige Nahrungsquelle und den jungen Naturforschern andererseits eine gute Beobachtungs- und Entdeckungsmöglichkeit hierzu bietet.
Die Natur- und die Artenvielfalt schützen
Als vierte Preisträgerin auf dem dritten Platz wird Juliane Bauer aus Zeuthen für ihr Wirken mit 400 Euro für ihr vorbildliches Engagement im Umweltschutz in der Gemeinde Zeuthen geehrt.
Durch ihre Ausbildung und Abschluss an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde ist sie in der Lage, naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu erläutern und in der Öffentlichkeit fundiert zu vertreten. Ein Schwerpunkt ihrer ehrenamtlichen Naturschutzarbeit ist die Planung und Durchführung von verschiedenen Natur- und Artenschutzprojekten in unterschiedlichen Schutzgebieten im nördlichen Landkreis. Sie ist dabei sehr häufig ein Bindeglied zwischen Kommunen und der unteren Naturschutzbehörde im Rahmen der Umsetzung von Maßnahmen. Hervorzuheben ist ihr Einsatz zur Erhaltung und Pflege des Flächennaturdenkmal (FND) Kienpfuhl Zeuthen insbesondere der Erhaltung der Kammmolch Populationen. Ein weiteres ehrenamtliches Betätigungsfeld von Juliane Bauer sind Führungen zu unterschiedlichen Naturschutzthemen und die Teilnahme an Veranstaltungen wie das Tiergartenfest und Naturparkfest.