120 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Polizei und Ordnungsamt im Einsatz / Polizei ermittelt zur Brandursache
Die Feuerwehr Potsdam wurde am Samstag, dem 5. August, gegen 15.30 Uhr zu einem Gebäudebrand in der Templiner Vorstadt alarmiert. Mehrere Anrufer meldeten einen Dachstuhlbrand im früheren Landtag, der im Volksmund auch „Kreml“ genannt wird.
Bei Eintreffen der Potsdamer Feuerwehr am früheren Landtag am Brauhausberg bestätigte sich die Lage. Ein sofort eingeleiteter Innenangriff musste nach kurzer Zeit aufgrund des Verdachtes auf eine Durchzündung des Daches abgebrochen werden. Kurz darauf stürzte der Dachstuhl des Südflügels ein. Auch angrenzende Bereiche des Dachstuhls wurden bei dem Einsturz in Mitleidenschaft gezogen. Die Brandbekämpfung erfolgte daraufhin von außen über Drehleitern von zwei Seiten. Gegen 19.10 Uhr konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. Es folgten weitere Restlöscharbeiten. Ein Feuerwehrmann wurde bei dem Einsatz leicht verletzt.
Insgesamt waren zirka 120 Einsatzkräfte aus der Potsdamer Berufsfeuerwehr, den Freiwilligen Feuerwehren Zentrum, Babelsberg Klein-Glienicke, Neu Fahrland, Groß Glienicke, Drewitz, der Polizei und dem Ordnungsamt vor Ort. Weitere Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Potsdam Bornstedt besetzten das Feuerwehrhaus, um den Grundschutz der Stadt sicherzustellen.
Zur Führungsunterstützung wurde vor Ort eine Technische Einsatzleitung eingerichtet. Im Laufe des Einsatzes wurde eine Drohne des DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) Landkreis Potsdam-Mittelmark angefordert. Mit Hilfe der Drohne konnten sich die Kräfte der Feuerwehr ein genaues Bild der noch bestehenden Glutnester machen und leitete daraufhin die Brandbekämpfung mit Schaummittel ein. Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis in die Abendstunden. Zeitweise war stark ausgeprägter Qualm weit über dem Brandherd zu sehen.
Das historische Gebäude in der Straße Am Havelblick wurde zwischen 1990 und 2013 als Landtag des Landes Brandenburg genutzt. Anschließend diente das Areal von 2015 bis 2018 als Notunterkunft für Geflüchtete. Seit Ende 2018 steht es leer.
Nach dem Brand sollen Kriminaltechniker etwaige Spuren sichern. Doch das Betreten der Ruine ist bis Montag, 14. August, noch lebensgefährlich, die Statiker haben noch keine Freigabe erteilt. Erst wenn das gefahrlose Betreten des zerstörten Gebäudes möglich ist, werde die Spurensicherung durch die Experten der Polizei beginnen. Das Gelände wird daher von der Polizei gesichert, auch um die Spurenlage nicht zu verwischen.