Erste Leichtathletik-Landesmeisterschaft in Luckenwalde – anschließend KiLa-Landeswettkampf
An diesem Wochenende wird das Luckenwalder Werner-Seelenbinder-Stadion, Straße des Friedens 42, erstmals fest in der Hand gleich mehrerer hundert Nachwuchs-Leichtathleten der Landesspitze aus ganz Brandenburg sein.
Das war einmal ganz anders. Nach der Wende schien sich die Sportstadt Luckenwalde - immerhin gab es früher sogar Luckenwalder Weltspitze etwa im Kugelstoßen – zur Leichtathletik-Diaspora zu entwickeln. Während etwa die Nachbarstadt Jüterbog hellwach war und Mitte der Neunziger im Rahmen des Goldenen Plan Ost sich ein richtig wettkampfgerechtes Stadion mit Eignung für sogar internationale Wettbewerbe leistete, verharrte die spätere Kreissstadt rund 30 Jahre bei einer Schlackebahn. Gummi-Anlaufbahnen beim Weitsprung sorgten selbst bei den Schulen für Kopfschütteln. Und dass Kreis- und Landesmeisterschaften seit Mitte der 1990er-Jahre ausschließlich auf Tartanbahnen durchgeführt werden, schien manche Verwaltungsangestellte noch um das Jahr 2015 zu überraschen.
Mit der Entwurfsplanung im April 2018 begann dann aber endlich die Realisierung des Projekts Tartanbahn in der Kreisstadt des Teltow-Fläming – rund 30 Jahre nach der Wende. Und dann ging es durchaus sprichwörtlich Schlag auf Schlag:
Das Werner-Seelenbinder-Stadion – fußballerisch schon ein regionaler Vorzeige-Komplex – sollte sich mit dem ersten Spatenstich im Sommer 2019 auch wieder als moderner Leichtathletikplatz entwickeln.
Parallel zu den Baumaßnahmen nahm auch die Leichtathletik der örtlichen Leichtathletik-Lauf-Gemeinschaft (LLG) Luckenwalde eine auffallend gute Entwicklung mit einigen Teilnehmern bei Deutschen Jugendmeisterschaften.
So war es nicht weiter verwunderlich, dass gleich im Jahr darauf, also 2020, kurz nach Fertigstellung der Tartanbahn – den Unbilden der Corona-Problematik zum Trotz – ein erster Bahnwettkampf Sportler aus mehreren Bundesländern anlockte.
Drei Bahnwettkämpfe in jährlicher Folge sind inzwischen vergangen, in denen sehenswerte Leistungen in Hoch-, Weit-, Dreisprung, Sprint, Mittelstrecke, Speer- und Ballwurf zu bewundern waren.
300 Sportler zeigen ihr Können in mehreren Disziplinen
Jetzt allerdings wird die Sportstadt Luckenwalde eine weitere Steigerung erleben, denn der LLG Luckenwalde ist es gelungen, nach nur drei Jahren Existenz der Kunststoffbahn nun eine Landesmeisterschaft ins wirklich sehenswerte Kreisstadt-Stadion zu holen: Knapp 30 Vereine schicken samstags rund 300 10- bis 13-jährige Talente zur Team-Landesmeisterschaft auf den oberen Platz. Dort werden sie mit einer Gesamtpunktewertung um den Teamsieg in Disziplinen wie Sprint, Weit-/Hochsprung, Ballwurf, Hürdensprint, 800-Meter und Sprintstaffel kämpfen.
Kein Geringerer als Dr. Thomas Poller wird es sich nicht nehmen lassen, als Moderator die Veranstaltung den Zuschauern näherzubringen. Vor allem den Luckenwalder Lehrern aus der Wendezeit sollte er noch ein Begriff sein. Auch gilt er als Mitbegründer der Luckenwalder Crosslaufserie, Unterstützer und Ratgeber bei der Turmfestlaufserie. Zuletzt war er noch einer der Hauptverantwortlichen bei „Jugend trainiert für Olympia“ im Berliner Schulsenat und ist derzeit nicht nur Vizepräsident des Berliner Leichtathletikverbands, sondern auch Vorsitzender der Deutschen Schulsportstiftung.
Wenn es ihr Zeitplan erlaubt, wird sicherlich die Luckenwalder Bürgermeisterin, Elisabeth Herzog-von der Heide, die vielen Sportler am Samstag begrüßen.
Damit aber nicht genug: Am morgigen Sonntag organisiert die LLG in Gemeinschaft mit dem Brandenburgischen Leichtathletikverband ihren bereits dritten Kinderleichtathletik-Wettkampf mit 116 Sportlern aus neun Vereinen. Die Luckenwalder werden mit drei Teams in diesem kindgerechten Nachwuchsvergleich der Altersklasse sechs bis neun Jahre selbst vertreten sein. Dort wird Liza Ruschin, die neue Amtsleiterin Bildung und Jugend der Stadt Luckenwalde, die Siegerehrung höchstpersönlich vornehmen.
Die Sportwettbewerbe beginnen samstags wie sonntags gegen 11 Uhr. Zuschauer haben kostenfreien Eintritt und sind zum Anfeuern willkommen.