Jahrestagung umweltengagierter Schriftsteller
Zirka 30 Autoren werden zur 32. Tagung umweltengagierter Schriftsteller vom 13. bis 15. Oktober in Dahme / Mark im Hotel am Schlosspark, Am Schloss 3, erwartet. Der Arbeitskreis "Literatur (Um)Welt" im FÖN e. V. geht auf die vom Schriftsteller und Naturschützer Reimar Gilsenbach 1981 in seinem Heimatort initiierten „Brodowiner Gespräche“, einem Treffen von kritisch-engagierten Schriftstellern zu Natur- und Umweltthemen, zurück und widmet sich in seiner Arbeit heutigen Herausforderungen.
In die Wahrnehmung des Naturschutzes in der Öffentlichkeit, in den Medien ist Bewegung gekommen. Aus einer manchmal eher belächelten Position in der gesellschaftlichen Ecke hat es der Naturschutz in die Schlagzeilen geschafft. Er ist zum Politikum, zum Wahlkampfthema aller Parteien avanciert. Ob dieser Vorgang dem tatsächlichen Zustand unserer Welt und Umwelt eher nützt oder eher schadet, sei dahingestellt. Die Generation der jungen und ganz jungen Aktivisten greift zu außergewöhnlichen, aufsehenerregenden Maßnahmen, denen mit Sympathie ebenso wie mit Skepsis und Widerspruch begegnet wird. Auf der Tagung werden sich die Schriftsteller diesen Konflikten und Debatten stellen.
Zum Auftakt wird Professor Dr. Pierre L. Ibisch mit Peter Wohlleben, Autor des jüngst erschienenen Buches „Waldwissen. Vom Wald her die Welt verstehen. Erstaunliche Erkenntnisse über den Wald, den Menschen und unsere Zukunft“, Licht ins Dickicht eines hochkomplexen Ökosystems bringen und den Umgang damit beleuchten.
Markus Hennen, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Konver, fragt, ob Konversion in Brandenburg eine Erfolgsstory oder eine Jahrhundertaufgabe ist.
Am 14. Oktober steht die traditionelle Landschaftsexkursion auf dem Programm: eine Wanderung durch die Rochauer Heide im Naturpark Niederlausitzer Landrücken, begleitet von der Naturwächterin Monika Gierach.
Mit einer öffentlichen Lesung wird die Tagung am Sonnabend in der Freimaurerloge „Zum Leoparden“ in Luckau, Logenstraße 1, in der Region präsent sein. Benedikt Dyrlich stellt dort sein Buch „Leben im Zwiespalt. Aus Tagebüchern, Briefen und Beiträgen 1990 - 2018“ vor.
Benedikt Dyrlich setzt sich unermüdlich und unbeirrbar für die Gegenwart und Zukunft des sorbischen Volkes ein, für dessen Literatur und Kunst. Er streitet und stritt, auch als Chefredakteur der Tageszeitung „Serbske Noviny“, für die Unabhängigkeit der Medien, für Demokratie. Nicht selten fiel er dabei in politische Ungnade. Benedikt Dyrlich offenbart in seinen Erinnerungen, erschienen in zwei Bänden im Domowina-Verlag Bautzen - nicht ohne Humor - seine ganz eigene Sicht auf die vergangenen Jahrzehnte.
Thabet Azzawi begleitet die Lesung auf der Oud. 1990 in Syrien geboren, zwangen ihn die politischen Verhältnisse seine Heimat zu verlassen. Seit 2015 lebt er in Dresden. Er arbeitet als Musiker, Komponist und Augenarzt. Schon als Kind lernte er, Oud zu spielen. Sie wurde seine große Leidenschaft. Thabet Azzawi ist Mitglied der Banda Comunale, einer heute fünfzehnköpfigen Band, deren Repertoire sich zwischen Brass und Weltmusik bewegt und auch Bertolt Brecht im Programm hat. Mit ihren Konzerten und gesellschaftlichem Engagement stellen sich die Musiker konsequent gegen rechte Tendenzen und wirken damit weit über die sächsische Metropole hinaus.
Der Eintritt ist frei, Spenden erwünscht. Detaillierte Informationen zum Programm gibt es im Internet unter www.foenwelt.de.