Anwohner sorgen sich um Lärm
Nach sechs Jahren Pause kehren die Internationalen German Open im Hanggliding nach Altes Lager zurück, bei der sich insgesamt 70 nationale und internationale Flieger, darunter auch das australische Nationalteam, vom 16. bis 22. Juli in die Lüfte erheben werden. Der Wettbewerb verspricht laut dem Drachenflieger-Club Berlin (DCB), der die Veranstaltung ausrichtet, „eine spannende Woche um den Deutschen Meistertitel im Drachenfliegen zu werden“.
Bei dem Wettbewerb, der abwechselnd in den Bergen und im Flachland stattfindet, wird der Deutsche Meistertitel im Drachenfliegen vergeben. Das lockt Piloten aus der ganzen Welt an. Doch vor Ort gibt es auch Kritik. Die bezieht sich aber nicht allein auf den Wettbewerb: Sie kommt unter anderem von Helmut Stark, der in der Nähe wohnt und sich schon seit mehreren Jahren vom Fluglärm gestört fühlt.
Ärger um Flughöhen und -routen
Konkret geht es um den DCB und eine Flugschule und darum, dass sie nach Starks Meinung zum Teil zu tief fliegen und auch auf falschen Routen. Er ist damit nicht allein. Zusammen mit anderen Anwohnern und Nachbarn hat er zuletzt im Juni mehrfach Anzeige bei der Gemeinde Niedergörsdorf gestellt. Die Betroffenen fordern unter anderem, dass das Überfliegen bewohnter Ansiedlungen verboten werde. Zudem müsse das Thema in einer öffentlichen Gemeindevertretersitzung thematisiert und ein Beschluss zur Sperrung des Sonderlandeplatzes erarbeitet werden.
Die Zuständigkeit der Gemeinde leiten Stark und seine Mitstreiter von einem Schreiben der Gemeinsamen Oberen Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg ab, die darin aber lediglich darauf verweist, „nicht für die Aufsicht über den Betrieb von Luftsportgeräten auf Flugplätzen und Geländen zuständig“ zu sein.
Gemeinde kann Einhaltung der Auflagen nicht prüfen
In der Gemeinde Niedergörsdorf ist man laut Bürgermeisterin Doreen Boßdorf aber weder personell noch technisch in der Lage, überhaupt zu prüfen, ob die vorgegebenen Auflagen eingehalten werden. „Die Anzeige wird aber geprüft“, versichert Boßdorf.
Den Luftsportlern des Drachenflieger-Clubs Berlin ist der Unmut von Stark und seinen Mitstreitern schon länger bekannt. Man habe immer wieder versucht, Kontakt zu den Kritikern aufzunehmen, betont DCB-Sprecher Björn Gerhart. Schließlich sei man als Verein schon viele Jahre vor Ort ansässig. „Das hat bisher aber nicht zur Schlichtung beigetragen“, so der Sprecher des Vereins, der rund 240 Mitglieder hat – vor allem aus Berlin, aber auch aus Brandenburg. Sowohl diese als auch Gäste auf der Anlage würden regelmäßig auf die Einhaltung der Platzrunden und der vorgegebenen Höhen hingewiesen, sagt Gerhart. Er lädt alle Interessierten ein, sich das Flugspektakel am Wochenende anzusehen.