Jörg Kirchhoff verbindet in der Ausbildung zum Brauer eine berufliche Qualifizierung mit interkultureller Erfahrung. Dafür wurde er mit der Europaurkunde geehrt.
Carlsberg, Turborg und Faxe sind wohl die berühmtesten dänischen Biermarken. Aber was unterscheidet die Braukunst für helles skandinavische Lager von der für Potsdamer Stange? Bei Jörg Kirchhoff, Mitgeschäftsführer der Braumanufaktur Forsthaus Templin, können junge Leute beides lernen. Denn er schickt seine Auszubildenden über das Erasmus+ Programm der Europäischen Union in den Norden auf Auslandspraktika.
In Anerkennung seines außergewöhnlichen Einsatzes für das Brauer- und Mälzerhandwerk im Land Brandenburg und seine europäische Dimension erhielt der diplomierte Braumeister im April 2024 in Potsdam die Europaurkunde. Die Ehrung übergab die Finanz- und Europa-Ministerin, Katrin Lange (SPD), im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte und würdigte damit Kirchhoffs langjähriges Engagement um die europäische Idee.
Biobrauer Kirchhoff, der seine Begeisterung für das Handwerk seit mehr als 17 Jahren auch an den Nachwuchs vermittelt und damit zum Erhalt von Tradition beiträgt, prägt nicht nur die Braukunst im Land Brandenburg maßgeblich, sondern baut seit rund zehn Jahren auch europäische Brücken in seinem Gewerk.
Etwa durch die Praktika seiner Auszubildenden, die sich dadurch nicht nur Fachwissen, sondern auch interkulturelle Kompetenzen aneignen. Damit bietet er seinen Auszubildenden mit einem Auslandspraktikum die Chance, die berufliche Qualifizierung mit einer persönlichen Entwicklung zu verbinden, dabei sprachliche Kompetenzen zu trainieren und interkulturelle Erfahrungen zu sammeln.
Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Potsdam, würdigt ebenfalls Kirchhoffs Einsatz: „Jörg Kirchhoff lebt nicht nur europäische Handwerkskunst. Er engagiert sich ehrenamtlich im Gesellen- und im Meisterprüfungsausschuss der Brauer und Mälzer, als Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer Potsdam und Vorsitzender des Vereines zur Förderung der Brandenburger Klein- und Gasthausbrauereien.“