Erstmalig wurde in der 12. Wissenschaftswoche der Forschungs- und Transferpreis verliehen. Fotos: TH Wildau/ U.Büschleb
Die Wissenschaft im Fokus und glückliche Gewinner und Gewinnerinnen
Eine Woche volles Programm rund um Wissenschaft, Forschung und Transfer bot die zwölfte Ausgabe der Wildauer Wissenschaftswoche. Über 350 Teilnehmende waren online und vor Ort mit dabei. Die Breite der Themen reichte von KI, Mobilität, Energie, Photonik bis hin zu Kunststoff-Recycling und Resilienz in Unternehmen. Erstmals wurde zudem der Forschungs- und Transferpreis der TH Wildau verliehen.
Forschen. Anwenden. Begreifen. – so lautete auch in diesem Jahr das Motto der Wildauer Wissenschaftswoche. Vom 27. Februar bis 3. März standen die vielseitigen Forschungsaktivitäten der Technischen Hochschule Wildau (TH Wildau) und ihrer Forschungspartnerinnen und -partner im Fokus eines fünftägigen Programms. Das Team des Zentrums für Forschung und Transfer sowie zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TH Wildau boten für Interessierte ein vielseitiges Programm an.
Das Themenspektrum der zwölften Ausgabe zeigte dabei einmal mehr die Forschungs- und Entwicklungsbreite an der TH Wildau. So konnten sich Interessierte austauschen zu photonischen Technologien und möglichen Anwendungsfeldern, zur Sicherung komplexer Unternehmenssysteme, zu Aspekten der Material- und Energieeffizienz moderner Kunststoffe bis hin zu Methoden der Künstlichen Intelligenz in der Anwendung sowie neuen nachhaltigen Formen von Mobilität und Energieversorgung.
Erstmalige Verleihung des Forschungs- und Transferpreises an der TH Wildau
Bereits während der vergangenen Wissenschaftswochen wurden unterschiedliche und spannende Formate durchgeführt. Gleich mit der Eröffnung der 12. Wissenschaftswoche wartete die Hochschule in diesem Jahr mit einem neuen Format auf: der Verleihung des Forschungs- und Transferpreises der TH Wildau. Der Preis soll herausragende Leistungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschule anerkennen und wird in den Kategorien „forschungsorientierte Leistung“ und „transferorientierte Leistung“ vergeben. Er ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert.
Mit dem diesjährigen Forschungs- und Transferpreis für eine herausragende forschungsorientierte Leistung wurde Dr. Anna Grebinyk geehrt, derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am DESY in Zeuthen und zugleich Gastwissenschaftlerin in der Forschungsgruppe Molekulare Biotechnologie und Funktionelle Genomik an der TH Wildau. Sie erhielt den Preis für das erfolgreich durchgeführte Drittmittelprojekt „FullDrug - Neue Ansätze in der Tumortherapie durch C60 Fulleren-Komplexe“. Prof. Marcus Frohme, Leiter der Forschungsgruppe, lobte das hohe Anwendungspotential des Projektes. In ihrem anschließenden Vortrag erläuterte Dr. Anna Grebinyk, wie kugelförmige Moleküle aus Kohlenstoffatomen derart modifiziert werden können, dass sie erfolgreich in der photodynamischen Chemotherapie eingesetzt werden können.
Der Forschungs- und Transferpreis für herausragende transferorientierte Leistungen ging an Prof. Dana Mietzner und ihr Team für den Aufbau und die kontinuierliche Weiterentwicklung des Venture Innovation Lab der TH Wildau, kurz ViNN:Lab. Das ViNN:Lab als Makerspace für kreative Köpfe ist einerseits eine feste Größe auf dem Campus und in der Region, zudem aber auch Ausgangspunkt vieler weiterer Aktivitäten an der TH Wildau.
Die Verleihung des Forschungs- und Transferpreises 2023 war ein überaus gelungener Start in die 12. Wissenschaftswoche und soll in Zukunft möglichst weiter etabliert werden. „Wir wollen auch zukünftig herausragende Forschungs- und Transferaktivitäten unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anerkennen und würdigen“, sagt Klaus-Martin Melzer, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der TH Wildau. Durch ihre Auszeichnung stärke man zugleich die Außendarstellung und -wahrnehmung der TH Wildau.
Schwerpunkt auf aktuellen Themen und Fortschritt
Einen großen Schwerpunkt der Wissenschaftswoche nahmen die Veranstaltungen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) ein. Sprachassistenten sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Anwendungen, wie beispielsweise ChatGPT, sorgen für immer mehr Aufsehen. Die Entwicklungen machen deutlich, dass sich die Forschung auf diesem Gebiet ständig und rasant weiterentwickelt. Aus diesem Grund widmeten sich dem Thema KI und Sprache gleich drei Veranstaltungen. Neben aktuellen Ansätzen und Methoden wurden den Interessierten auch Beispiele aus der Unternehmenspraxis vorgestellt. Erstmalig auf der Wissenschaftswoche wurde das Forum Zukunftssichere Systeme durchgeführt. Sicherheitsplanung für Unternehmen war das Motto der Online-Veranstaltung. Auch hier wurden Möglichkeiten ausgelotet, wie KI beispielsweise Unternehmen dabei hilft, krisensicherer zu werden und Prozesse resilienter zu gestalten.
Nachhaltigkeit, Gesundheit und Umweltschutz im Bereich photonischer Technologie waren ebenfalls am Dienstag, dem 7. März, die Themen des 2. EcoPhotonics-Symposiums. Im Rahmen der Veranstaltung wurde Prof. Sigurd Schrader, der im Bereich der Photonik, Laser- und Plasmatechnologien viele Jahre als Pionier sowohl an der TH Wildau als auch in der Region agierte und zudem Mitbegründer des Symposiums ist, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Auch das Thema Energie wurde bei der Wissenschaftswoche bedacht. Das mittlerweile auch 12. Energiesymposium nahm sich dem Thema Wasserstoff an. Aufgezeigt wurden der aktuelle Stand in Deutschland und die Zukunftsperspektiven der Nutzung sowie entsprechende Praxisbeispiele. Bereits zum achten Mal wurde die Duromer-Tagung organisiert. Die Gemeinschaftsveranstaltung des Kunststoff-Verbundes Brandenburg Berlin e. V. und der TH Wildau widmete sich in diesem Jahr gemeinsam mit dem Forschungsbereich Polymermaterialien und Composite des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung der Kunststoffverarbeitung und Leichtbautechnologien, der ingenieurtechnischen Anwendung und vor allem dem Recycling von Kunststoffen
Betrachtung im Nachgang möglich
Wie auch schon in den Vorjahren wurden viele Forschungsprojekte der Hochschule wieder in einer Posterschau vorgestellt, digital und in Präsenz. Die digitale Posterschau steht Interessierten auch weiterhin zur Verfügung. Im Nachgang der Veranstaltungen werden in den nächsten Tagen auch viele der Vorträge auf der Veranstaltungsseite der Wissenschaftswoche hinterlegt. Ein Blick auf die Website lohnt sich also auch nach dem erfolgreichen Abschluss der Woche, die das Team nun endlich wieder in vielen Teilen in Präsenz anbieten konnte.
Wer noch Fragen zur Wissenschaftswoche hat, findet alle Informationen unter www.th-wildau.de/wiwo. Die Posterausstellung ist unter https://icampus.th-wildau.de/vr/panorama?q=645 einsehbar.