Kritik am Handeln des Landesumweltamts
Auf die Kritik von Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel am Zustand und der Vernachlässigung wasserbaulicher Anlagen nach 1989 reagieren die Kreisbauernverbände von Teltow-Fläming und Potsdam-Mittelmark in einem offenen Brief. „Als gewählte Vertreter der Kreisbauernverbände Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming teilen wir Ihre öffentlich vorgetragene Kritik an der Vernachlässigung der Bauwerke der Gewässerinfrastruktur zweiter Ordnung nach 1989“, teilen sie darin mit. „Ebenso teilen wir Ihre Einsicht, dass diese dringend ertüchtigt werden muss, um den zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein.“ Weiterhin ermuntern sie Vogel in dem Schreiben, dessen Ankündigung zeitnah in die Tat umzusetzen. „In unserem Verbandsgebiet gibt es aktuell immer noch zahlreiche wasserbauliche Anlagen, die dringend im Sinne einer zweiseitigen Regulierbarkeit saniert werden müssen.“
Die Auffassung des Ministers stehe aber nicht im Einklang mit dem Handeln des Landesumweltamtes. Dort gibt es Planungen beziehungsweise Plangenehmigungen zum ersatzlosen Abriss von bedeutsamen Wehren unter dem Vorwand der Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit. „Wir möchten hierbei beispielhaft das Wehr ,Drei Fließe‘ bei Trebbin sowie das ,Große Wehr‘ in Beelitz nennen“, heißt es. Beim Wehr‘ bei Beelitz sei die ökologische Durchgängigkeit nur mit einer Öffnung von zirka 50 mal 60 Zentimetern in unregulierbaren Steinriegeln im Gewässer geplant. „Was wir brauchen, sind regulierbare Wehre und Staue, um erforderliche Wasserstände halten zu können; selbstverständlich mit modernen Fischaufstiegsanlagen im Bypass, die ordentlich nach den tatsächlichen Abflüssen geplant, konstruiert und mit den Flächenbewirtschaftern abgestimmt sind“, so die Verbände. Nur so könnte in niederschlagsarmen Perioden das Wasser in der Fläche gehalten, dadurch der Klima- und Moorschutz betrieben und insbesondere nach Starkregenereignissen Schaden vermieden werden.