Stephan Gabler schafft mit seinem „Neupitz“ direkt am Teupitzer See einen Ort, an dem sich Entspannung und Produktivität treffen können. Der Gründer hat große Zukunftspläne für seine Büros mit Seeblick.
Wenn man Stephan Gabler vor mehr als fünf Jahren nach seinen Zukunftsplänen gefragt hätte, hätte sich der sympathische 41-Jährige sicher nicht als Hotelier gesehen. Jahrelang hat er nach seinem Kommunikationsstudium als Softwareentwickler gearbeitet, als der Wunsch nach Landleben in ihm immer größer wurde. Über das Netzwerk Zukunftsorte, die unter anderem mit der Berliner Stadtgüter GmbH zusammenarbeiten, wurde er auf das Seegrundstück am Kohlgarten in Teupitz aufmerksam. Der Ort inspirierte ihn zum heutigen Konzept von „Neupitz“: einem Ort für Team Retreats und Workations, also ein Ort, an dem sich Menschen treffen, austauschen, erholen und enger zusammenwachsen, aber auch produktiv sein können.
Jahrelang hat er an seinem Businessplan gefeilt, nach Investoren gesucht und sich vernetzt und die Eigentümer schließlich von seiner Idee überzeugen können. Die Zusage erhielt er im Oktober 2022, der Pachtvertrag konnte im Mai letzten Jahres unterzeichnet werden. Seitdem ist viel passiert auf dem Grundstück, auf dem unter anderem eine charmante Villa aus dem Jahr 1902 steht. Einige Zeit war das Anwesen Eigentum der Fachklinik, die in DDR-Zeiten auch fünf Bungalows errichten ließ, die, ebenso wie die Villa, vom „Neupitz“-Team renoviert worden sind, um in den Probebetrieb gehen zu können.
Angefangen hat Stephan Gabler alleine, doch bald fand er Gleichgesinnte, die in sein Projekt eingestiegen sind. Heute arbeitet er zusammen mit Jill Eversmann, Pit Mertineit und Lisa Mehle in einem kleinen jungen Team, um seine Vision von „Neupitz“ zukunftsfähig werden zu lassen.
Neue Arbeit erfordert neue Orte
Gablers Idee hinter seinem Konzept ist es, neue (Arbeits-)Orte für die veränderte Arbeitswelt zu schaffen. Denn seit Corona ist das Arbeiten vieler Menschen nicht mehr unbedingt an feste Büroräume gebunden. Die Zielgruppen von „Neupitz“ sind Einzelgäste, die für Workations, eine Mischung aus Arbeit und Urlaub, den Weg nach Teupitz finden, sowie Teams, die sich neben ihrem Job auch gemeinschaftlichen Aktionen widmen wollen. Gemeinschaftliche Mahlzeiten, „Seepausen“ und sportliche Aktivitäten wie Joggen und Yoga laden zum Austausch und Entspannung ein. „Ich war von dem Konzept schon immer überzeugt, war aber trotzdem von der großen Nachfrage überrascht“, sagt Gabler. „Neupitz“ ist für das kommende Jahr bereits zu einem Drittel der Zeit ausgebucht.
Große Pläne für „Neupitz“
Zurzeit ist in der Villa, den Bungalows und den Zelten, die im Sommer auf der Wiese vor dem Haus aufgebaut werden, Platz für bis zu 25 Gäste. In den kommenden Jahren soll das zwei Hektar große Grundstück um Wohnanlagen in modernem und energieeffizientem Stil bereichert werden. Geplant sind im anliegenden Wäldchen ein Neubau mit 30 Zimmern in Modulbauweise, der sich, zweistöckig geplant, in das vorhandene Terrain, einpasst. Die bestehenden DDR-Bungalows sollen abgerissen und durch alleinstehende würfelförmige Einzelzimmer mit separatem Bad ersetzt werden. Der marode Steg soll einer neuen L-förmigen Anlage mit rund 15 Meter langer Plattform weichen.
Trotz aller Pläne für seine Gäste soll „Neupitz“ ein offener Ort sei, an dem jedermann willkommen ist. Auch die Teupitzer selbst, die das stets offene Tor als Einladung verstehen können, den Ort selbst zu erleben und zu genießen.