Potsdams jährliche Millionenzahlung an die Schlösserstiftung ist noch immer nicht vom Tisch.
Kann ein möglicher Eintritt für den Park Sanssouci abgewendet werden, ohne dass die Stadt Potsdam ab 2023 weiterhin eine Million Euro jährlich bezahlen muss? In dieser Frage gab in dieser Woche wieder Bewegung. Die finanzielle Beteiligung war zuletzt als Bedingung genannt worden, um den Eintritt auch künftig kostenfrei zu halten. Dass ein Sprecher der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Tagesspiegel erklärt hatte, dass sich Berlin nicht für einen Parkeintritt aussprechen werde, hatte Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) Anfang der Woche als Kehrtwende gedeutet, die er begrüßt hatte. Schließlich war bislang im Stiftungsrat der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG), in dem neben dem Bund und dem Land Brandenburg auch Berlin sitzt, der Verzicht auf Parkeintritt von der jährlichen Zahlung abhängig gemacht worden. „Wenn die Position des Landes Berlin nun ist, grundsätzlich auf einen Parkeintritt zu verzichten, würde mich das sehr freuen“, hatte Schubert Anfang der Woche erklärt.
Inzwischen hat Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) allerdings auf Twitter klargestellt, dass ohne das Geld aus Potsdam der Parkeintritt kommen müsse, um die Kosten zu decken. „Wenn Berlins Kultursenator, Klaus Lederer, jetzt eine Rolle rückwärts macht und Potsdam nun doch zu Millionenzahlungen auffordert, muss er sich die Frage gefallen lassen, ob er nicht so implizit für den Parkeintritt plädiert“, teilte die Potsdamer CDU-Fraktion mit. Potsdam fehle das Geld, genügend Pflegekräfte für die eigenen Parks zu finanzieren. Laut dem Fraktionsvorsitzenden, Matthias Finken, sei zudem nicht einmal klar, welches Parkeintritt-Modell kommen würde, wenn Potsdam nicht zahlt.
Die Pflege obliegt eigentlich der Stiftung. Potsdam beteiligt sich aber schon seit Jahren finanziell, um Parkeintritt zu verhindern. Oberbürgermeister Schubert sieht darin eine Ungleichbehandlung der Potsdamer. „Als Stadt haben wir das Ziel, einen Parkeintritt für die Potsdamerinnen und Potsdamer zu verhindern“, teilte er mit. „Der Park war zu Zeiten, in denen es der öffentlichen Hand weniger gut ging, in drei höchst unterschiedlichen politischen Systemen offen und kostenlos zugänglich.“ Die Satzung der Stiftung spreche sich zudem klar für eine kostenfreie Nutzung der Parks aus.