In Potsdam gibt es ab 9. März 2024 bis in den Oktober hinein zahlreiche Aktionen anlässlich des 150. Geburtstages des Potsdamer Garten-Pioniers Karl Foerster.
Das Alte Rathaus Potsdam erblüht. Rote Dolden der Bergenie, gelbe Narzissen-Becher und weiße Christrosenblüten setzen Akzente zwischen hängendem Efeu, buschigem Ginster und aufragender Tuja. Die Pflanzkästen des italienisch anmutenden Rokoko-Baus gestalteten sieben Teilnehmer der Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege neu.
Die tatkräftige Aktion ist Teil der diesjährigen Ehrungen für Karl Foerster anlässlich des 150. Jubiläums seiner Geburt. Am kommenden Sonnabend, dem 9. März, jährt sich der Geburtstag des Bornimer Garten-Pioniers.
Insgesamt 19 jugendliche Teilnehmer eines Freiwilligenjahres aus Deutschland, Brasilien, Georgien, Frankreich und der Türkei arbeiteten zwei Wochen lang auch auf der Freundschaftsinsel und im Förster-Garten an seinem ehemaligen Wohnhaus. Neben dem Gärtnern lernten sie etwas über das Wirken von Förster. Die Pflanzkästen hatte bereits 2023 die Jugendbauhütte Brandenburg nach Foersterschem Vorbild gezimmert.
Das Werk von Karl Foerster soll mehr beachtet werden
Obwohl die Potsdamerin May Simon bereits die Freundschaftsinsel besucht hatte, bekennt sie: „Ich hatte zuvor noch nie etwas von Karl Foerster gehört.“ Das hat sich nun geändert. Die Teilnehmerin des Bundesfreiwilligendienstes bepflanzte am vergangenen Dienstag die Kästen auf den Fenstersimsen des Alten Rathauses am Alten Markt.
Das war ein Projekt der Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege Potsdam der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die sich in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (IJGD) befindet. Innerhalb von zwei Wochen erfuhren die 19 Teilnehmer in Seminaren außerdem viel über Karl Foerster, der als Staudenzüchter, Landschaftsgärtner und Fachbuchautor in Bornim lebte, von dort aus wirkte und zahlreiche Schüler heranzog.
Dass Karl Foerster (1874-1970) nicht allgemein bekannt ist, weiß auch der Sprecher der DSD, Thomas Metz: „Foerster ist eine Marke für alle, die beruflich mit Gärtnerei zu tun haben.“ Doch anlässlich der 150. Wiederkehr seiner Geburt am Sonnabend, dem 9. März, ab 11 Uhr soll sich das ändern. Zu dem Datum ist eine Ehrung auf der Freundschaftsinsel geplant, die ein ganzes Jahr mit Vorträgen, Führungen, Seminaren und literarisch-musikalischen Programmen einläutet.
Das Gesamtprogramm soll vorliegen, wenn am gleichen Tag von 12 bis 18 Uhr im Potsdam Museum im Alten Rathaus die Ausstellung „Karl Foerster: Neue Wege – Neue Gärten“ eröffnet. Die Schau thematisiert Foersters Ideen eines naturalistischen, wohnlichen Gartens und seine zahlreichen bis heute gebräuchlichen Staudenzüchtungen, die größtmögliche Schönheit bei geringster Pflege bieten. Erstmals sind auch Exponate aus seinem Wohnhaus zu sehen. Wobei die DSD das Haus in Bornim bis zum 14. August nur im Jubiläumsjahr zu Führungsterminen öffnet.
Auf der Website www.potsdam-museum.de finden Interessierte die Ausstellungszeiten und das gesamte Begleitprogramm.
Der Garten in Bornim Am Rauchfang ist ganzjährig von 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit bei freiem Eintritt geöffnet. Anmeldung zu kostenpflichtigen Führungen durch Haus und/oder den Garten unter www.denkmalschutz.de