AFS chartert Flugzeug und bringt über 300 Austauschschülerinnen und -schüler aus den USA zurück nach Europa
„Die Entscheidung, unsere Programme abzubrechen, ist uns unglaublich schwer gefallen und wir haben sie erst nach langem Abwägen aller Optionen getroffen. Doch wir glauben, dass die Jugendlichen momentan am besten bei ihren Familien aufgehoben sind“, sagt Anne Dewitz, Verantwortliche in der Entsendeabteilung von AFS Deutschland. Seit zwei Wochen arbeiten Dewitz und ihr Team ununterbrochen daran, für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weltweit Rückflüge zu organisieren. Bei vielen Ländern ein schwieriges Unterfangen: „In den letzten Wochen erlebten wir quasi stündlich Streichung von Flugverbindungen aus den USA nach Europa. Und 200 deutsche Schüler sind nicht einfach in einer anderen Maschine untergebracht, wenn es ohnehin wenige Flüge gibt”, so Dewitz weiter.
Die Organisation stand in engem Kontakt mit deutschen Vertretungen in den Vereinigten Staaten und dem Auswärtigen Amt. Alle Jugendlichen wurden nach der weltweiten Reisewarnung des Auswärtigen Amtes dort elektronisch registriert, um für Rückholaktionen erfasst zu sein. Gleichzeitig bastelte AFS Deutschland zusammen mit AFS USA und weiteren europäischen AFS-Partnern an der Idee, ein Flugzeug zu chartern. Am vergangenen Mittwoch kam schließlich die Nachricht, dass es mit der Option einer gesammelten Rückreise klappen würde. Dienstagmittag warteten Ehrenamtliche von AFS Deutschland am Terminal 2 des Frankfurter Flughafens, um die Schülerinnen und Schüler in Empfang zu nehmen und zum Fernbahnhof am Flughafen zu bringen, sodass sie sicher nach Hause gelangen. Die Jugendlichen konnten mit ihrem Boardingpass von Frankfurt weiter mit der Deutschen Bahn in ihre Heimatstädte reisen. Andere wurden von ihren Familien abgeholt. Alle Jugendlichen begeben sich nun für zwei Wochen zu Hause in Quarantäne.
Johannes Luckner (28), ehrenamtlicher Mitarbeiter des Vereins und ehemaliger AFS-Austauschschüler, unterstützte die Beteiligten gestern vor Ort: „Eltern waren teilweise von weit her angereist, um ihre Kinder in Frankfurt abzuholen und waren glücklich darüber, dass ehrenamtliche Mitarbeiter des Vereins auch vor Ort waren”, sagt er. Auch die Polizei war anwesend und steuerte den Prozess. So konnte ein zu großer Andrang in der Willkommenshalle des Airports vermieden werden. Ehrenamtlicher Luckner empfand die Aktion insgesamt als sehr positiv: „Es war bemerkenswert, wie sich alle Beteiligten an Sicherheitsabstände hielten. Das Wiedersehen zwischen den Jugendlichen und Ihren Familien war sehr schön und von glücklichen Emotionen geprägt”, berichtet er weiter. red