Stimmung in der Wirtschaft kippt

Blitzumfrage der IHK Cottbus: Mehr als die Hälfte der Unternehmen hat zwar Verständnis für die verlängerten Corona-Einschränkungen - aber fast jedes zweite Unternehmen treibt akute Existenzangst um.
Laut einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus in den Branchen Industrie, Handel und Dienstleistungen zeigen 57 Prozent der rund 700 befragten Unternehmen Verständnis für die verlängerten Einschränkungen, 43 Prozent hingegen haben kein Verständnis dafür. Entsprechend organisieren sich Unternehmerinnen und Unternehmer stark betroffener Branchen immer stärker in regionalen Initiativen, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Vielen steht das Wasser bis zum Hals.
Jedes zweite Unternehmen bangt laut Umfrage um
seine Zukunft, 11 Prozent der Unternehmen befürchten in den nächsten drei
Monaten sogar Insolvenz beantragen zu müssen. Nur ein Drittel hält die
staatlichen Hilfen für ausreichend.
Was Unternehmen jetzt von
der Politik erwarten
Am wichtigsten ist den Unternehmen mehr
Planbarkeit. 63 Prozent sehen langfristige politische Konzepte als dringend
erforderlich, um die Folgen der Krise abzumildern und wieder eine Perspektive
zu haben. Fast die Hälfte der Unternehmen schlägt stufenweise
Wiedereröffnungszenarien für einzelne Branchen vor. Eine sofortige Öffnung
aller Branchen sehen nur 29 Prozent als notwendig. Hier zeigt sich das
Verantwortungsbewusstsein der Unternehmen in der Krise. Zwar fordern 27 Prozent
der Unternehmen die staatlichen Finanzhilfen zu erhöhen. Mehr als 40 Prozent
der Unternehmen wäre aber mehr geholfen, wenn der Zugang zu den Staatshilfen
erleichtert wird und die Gelder schneller fließen.
IHK-Hauptgeschäftsführer
Marcus Tolle: „Besonders
Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Handel, Hotel- und Gaststättengewerbe
oder der Veranstaltungswirtschaft zeigen sich enttäuscht. Die Auszahlung der
Überbrückungshilfen läuft schleppend und ist teilweise auch nicht ausreichend.
Einst mühevoll umgesetzte Hygienekonzepte werden nicht gewürdigt. Es ist
verständlich, dass sich die Unternehmen nun verstärkt organisieren. Für viele
ist die Belastungsgrenze erreicht. Für die kommenden Wochen sollten politische
Maßnahmen auf ihre Verhältnismäßigkeit überprüft und praktikable, aber
rechtskonforme Lösungen mit der Wirtschaft offen diskutiert und umgesetzt
werden. Eine entsprechende Position werden die Brandenburger IHKs in den
nächsten Tagen an die Politik herantragen. Angst darf kein Treiber von
politischen Entscheidungen sein. Alle Kraft muss auf die erfolgversprechendste
Strategie gelegt werden. Die Impfkampagne muss daher deutlich an Fahrt
gewinnen, damit sichergestellt werden kann, dass die Unternehmen und ihre
Mitarbeiter dieses Jahr 2021 wirtschaftlich überstehen. Regionale Lösungen wie
z. B. die Aufrechterhaltung der Kitabetreuung sind in jedem Fall wichtig, um
die Wirtschaft am Laufen zu halten.“
„Die Lage ist wirklich angespannt. Wir wollen die
Politik aufrütteln, denn jeder Gewerbetreibende möchte die Krise schließlich
überstehen“, sagt Dirk Meier, IHK-Tourismusausschussvorsitzender und
Mitglied der kürzlich gegründeten Mittelstands-Initiative „Spielräume in der
Corona-Pandemie nutzen“. „Viele stehen mit dem Rücken an der Wand und sind
mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo ihnen egal ist, was passiert“, macht Matthias
Schulze, Geschäftsführer vom Cottbuser Autohaus Schulze und Sprecher der
Initiative deutlich. Dieser Eindruck von Ausweglosigkeit müsse vermieden
werden. „Wir wollen mit den Entscheidern reden und gemeinsam Möglichkeiten
suchen, Toleranzen voll auszunutzen – unter Berücksichtigung des
Gesundheitsaspekts.“ So fordert die Initiative die Öffnung des Einzelhandels
und des Hotel- und Gaststättengewerbes in absehbarer Zeit, um eine
Insolvenzwelle zu verhindern und gesellschaftlichen Schaden abzuwenden.
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