Bodenarchäologie vor neuem Wohnprojekt: Schicht für Schicht spannend

Fundstück: eine historische Flasche aus der Schlossbrauerei Altdöbern, die es schon im 18. Jahrhundert an dieser Stelle gab. Foto: Schiementz
Fegen, putzen und dokumentieren für die Nachwelt
Für das besagte Projekt "Wohnbebauung Alte Brauerei" wird ein bestehender Altbau komplett saniert und um einem Neubau auf der benachbarten Fläche ergänzt. Insgesamt sollen 18 Wohnungen sowie eine Gewerbeeinheit entstehen. Nach den nötigen Planungs- und Genehmigungsverfahren geht es nun auch aktiv auf der Baustelle los. Da die geplanten Baumaßnahmen das Bodendenkmal "Mittelalterlicher Ortskern von Altdöbern" berühren, erhält die WIS erstmalig bei einem Bauvorhaben in Altdöbern eine archäologische Begleitung.
Unter Aufsicht von Grabungstechniker Ron Treppe vom ABBU Cottbus und einer Kollegin wird der Boden Schicht für Schicht vorsichtig abgetragen. Die erste freigelegte Ebene zeigt eine frühere Feldsteingründung mit aufgehendem Ziegelmauerwerk. Für die Archivierung werden der Estrich und die einzelnen Ziegel geputzt. Ganz vorsichtig, mit einem Handfeger werden die Steine und das Mauerwerk vom Staub befreit, "damit alle Konturen erkennbar sind". Anschließend werden Übersichts- und Detailfotos gefertigt. "Als nächsten Schritt skizzieren wir alles und machen eine Schichtbeschreibung, das heißt, wir dokumentieren, welche Baustoffe und Materialen verwendet wurden", erklärt der Grabungstechniker. Zuletzt erfolgt eine tachymetrische Einmessung, um die genaue Lage und Höhe zu bestimmen. Alle Ergebnisse werden präzise festgehalten - als Beleg für die Nachwelt.
Drei Tage pro Schicht
"Es dauert rund drei Tage bis wir eine Schicht ordnungsgemäß bearbeitet und dokumentiert haben", erzählt Ron Treppe. Gefunden wurden neben dem Fundament auch schon alte Flaschen mit dem Aufdruck "Schlossbrauerei Altdöbern" - ein Beweis für den Standort der alten Brauerei, welche bereits in Plänen aus dem 18. Jahrhundert eingezeichnet seien. Die Arbeit ist mühselig, aber spannend, wie von Ron Treppe zu erfahren ist. In Cottbus haben seine Kollegen und er einmal einen Münzschatz geborgen, "Gräberfelder aus der Bronze- und Eisenzeit kommen auch immer mal wieder zum Vorschein", erzählt er. Es bleibt also spannend, was auf dem Grundstück in Altdöbern noch zu Tage kommt, "vielleicht alte Wegenutzungen oder mittelalterliche Mauern", spekuliert der Grabungstechniker.Im Innenbereich des zu sanierenden Gebäudes erfolgt derweil der Rückbau sämtlicher Installationen. "Dann werden Fenster und Türen ausgebaut sowie die Treppe und die Zwischenwände entfernt", erklärt WIS-Projektleiterin Annett Merting. Aufgrund einiger Zwischenböden, seien auch die Abbrucharbeiten etwas aufwändiger als gewöhnlich. Um die Wohnflächen optimal für die Mieter zu gestalten, werden die Geschosshöhen angeglichen. Im Rahmen des Bauprojektes werde auch die Bushaltestelle verlegt, die sich vor dem Grundstück befindet. In Absprache mit dem Amt Altdöbern wurde hier eine einvernehmliche Lösung gefunden, die am Ende eine Verbesserung für ankommende Linien- und Reisebusse sowie für deren Nutzer darstellt. "Das Projekt bleibt wahrhaftig Schicht für Schicht spannend", sagt WIS-Chef Michael Jakobs mit einem Augenzwinkern. red/sg
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