In allen Landkreisen ist inzwischen erhöhte Vorsicht in den Wäldern geboten
Seit dieser Woche herrscht in allen brandenburgischen Landkreisen die zweithöchste Waldbrandwarnstufe. Damit gilt für die rund 1,1 Millionen Hektar Waldfläche in Brandenburg hohe Gefahr. Besondere Vorschriften gibt es dadurch nicht. Die Gefahrenstufen sollen vor allem die unterschiedliche Gefahr für die Entstehung eines Waldbrandes verdeutölichen und die Bevölkerung für diese Gefahr sensibilisieren. So sollte besonders darauf geachtet werden, keine glimmenden Zigaretten aus dem Auto zu werfen.
In Anbetracht der extrem hohen Brandgefahr sollte laut dem brandenburgischen Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) alles unterlassen werden, was zu einem Brand im Wald und in der Feldflur führen könnte. Der kleinste Funke könne eine Katastrophe auslösen. Menschliches Handeln verursache mehr als 90 Prozent aller Waldbrände mit bis zu 99 Prozent der Waldbrandschadflächen. Blitze sind demnach die einzige natürliche Ursache für das Entstehen von Waldbränden.
Feuer in Waldnähe verboten
Unabhängig von der Waldbrandgefahr ist es in Brandenburg das ganze Jahr über verboten, im Wald und in einem Abstand von weniger als 50 Meter vom Waldrand entfernt ein Feuer anzuzünden oder zu rauchen. Dazu gehört auch das Grillen an Seeufern in Waldnähe. Ordnungswidrigkeiten können gemäß Waldgesetz mit einer Geldbuße bis zu 20.000 Euro geahndet werden. Sobald ein Feuer ausgebrochen ist, sollte unverzüglich die Feuerwehr unter 112 alarmiert werden oder die Polizei unter 110. Wichtig ist es, mitzuteilen, wo es brennt, was brennt – also beispielsweise ein Bodenfeuer oder ein Brand in den Baumkronen – und ob Menschen in Gefahr sind.
Innenminister Michael Stübgen hatte Anfang Mai die Waldbrandsaison von 2022 ausgewertet. 521 Waldbrände wurden gezählt, die eine Waldfläche von 1.425 Hektar geschädigt hatten. Bei den tagelangen Großeinsätzen waren Siedlungsflächen und Menschenleben teilweise konkret bedroht. „Brandenburg zählt unter anderem aufgrund der Vegetation und des vorherrschenden Klimas zu einem der am stärksten von Waldbränden gefährdeten Bundesländern. Dazu kommt die Gefahr durch Waldflächen, die unter Kampfmittelverdacht stehen und die Löschung vom Boden aus ungemein erschweren“, so Stübgen. Leider sei aufgrund der vorherrschenden Bedingungen damit zu rechnen, dass die Feuerwehren auch zukünftig zahlreiche Waldbrände löschen müssten. Umso wichtiger sei es, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und konkrete Lösungsvorschläge für Gegenwart und Zukunft zu machen.