Die Bedeutung des Festes ist in der ganzen Welt sehr groß, wie gefeiert wird, kann aber sehr individuell sein
Polen
In Polen wird Weihnachten traditionell im Kreis der Familie gefeiert. Das Weihnachtsessen (Wigilia) beginnt erst, wenn der erste Stern am Himmel aufgetaucht ist. Dabei wird immer ein Gedeck mehr als eigentlich benötigt aufgelegt – für unerwarteten Besuch als Zeichen der Gastfreundschaft.
Tschechien
Zur tschechischen Weihnachtstradition gehört auch volkstümliche Zukunftsdeutung, wie etwa in Deutschland zu Silvester. Äpfel werden horizontal in zwei Hälften geschnitten: Wenn ein Stern im Kern erscheint, gibt es ein gutes Jahr, erscheint ein Kreuz, wird es ein schlechtes. Mädchen werfen Schuhe über ihre Schultern. Zeigt die Schuhspitze zur Türe, gibt es bald eine Hochzeit. Ob das dann ein Zeichen für ein gutes oder ein schlechtes Jahr ist, muss schließlich jeder für sich selber entscheiden.
Niederlande
In den Niederlanden ist der „Sinterklaasavond“, der Nikolausabend, am 6. Dezember eigentlich ein höherer Feiertag als das Weihnachtsfest. Dann gibt es auch die Geschenke. Die zunehmende Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes macht allerdings auch vor den Niederländern nicht halt, und so gewinnen auch diese Tage zunehmend an Bedeutung.
Dänemark
In vielen Regionen Dänemarks wird während des Abendessens an Weihnachten eine Schüssel Grütze auf dem Dachboden oder vor der Tür platziert. Die ist für die Weihnachtsnisse (regional auch Nis Puk) - kleine nordische Wichtel, die dem Weihnachtsmann helfen - bestimmt.
Färöer
Beim Feiern sind die Bewohner der Färöer-Inseln ganz weit vorne: Weihnachten feiert man gleich vom 24. Dezember an 21 Tage lang. Die Zeit nennen sie den „Tjúgundahalgi“, den heiligen Zwanzigertag. Dieser nordische Weihnachtsbrauch endet am 13. Januar, wenn zum Weihnachtskehraus getanzt wird. Überhaupt wird in der Weihnachtszeit viel und gerne getanzt. So wird auch am 6. Januar, dem „Trettandi“, ein großer öffentlicher Tanzabend veranstaltet.
Finnland
Zum Glögi, dem traditionellen finnischen Weihnachtspunsch, muss hierzulande nicht mehr viel gesagt werden. Und dass der Weihnachtsmann mit seinen Rentieren nur aus Finnland kommen kann, ist fast in der ganzen Welt unbestritten.
Griechenland
In Griechenland ziehen die Kinder zu Weihnachten von Haus zu Haus und singen die sogenannte Kalanda. Dafür bekommen sie im Gegenzug Rosinen, Feigen und Gebäck. Die Bescherung findet hier nicht am 24. Dezember, sondern am 31. Dezember zum Fest des heiligen Vassilius statt. So lange müssen Feigen und Gebäck genügen.
Spanien
Auch in Spanien erhalten die Kinder ihre Geschenke nicht an einem der Weihnachtstage, sondern erst am 6. Januar. Dann werden sie nämlich von den Heiligen Drei Königen gebracht. Eine Ausnahme bietet da nur – nicht überraschend – das Baskenland.
El Salvador
In El Salvador veranstalten Kinder und Erwachsene zu Weihnachten ein tagelanges Feuerwerk auf den Straßen. Schlechte Voraussetzungen für „Stille Nacht“.
Taiwan
Auf Taiwan wird Weihnachten nicht offiziell gefeiert. Zufällig ist aber der 25. Dezember Gedenktag für die Verfassung der Republik China von 1947, also der offizielle Verfassungstag. Viele machen nun aus diesem amtlichen Feiertag einfach ihr persönliches Weihnachten.
Südkorea
Südkorea ist das einzige ostasiatische Land, in dem Weihnachten ein gesetzlicher Feiertag ist. Zwar sind nur etwa ein Viertel der Einwohner Christen, doch gehören Geschenke, Weihnachtsbäume und weihnachtliche Musik in Radio und Fernsehen auch hier zur gesellschaftlichen Selbstverständlichkeit.
Australien und Neuseeland
Für diese beiden Länder auf der Südhalbkugel fällt Weihnachten mitten in den Sommer. Trotzdem ähnelt das Straßenbild dem in den europäischen Ländern mit künstlichem Schnee, Winterlandschaften und einem Santa Claus in dickem Pelz mit Schlitten. Dem zweiten Weihnachtstag, dem Boxing Day, fiebern viele Australier dem Boxing Day Test, einem wichtigen im Fernsehen übertragenen Cricket-Match, entgegen. An diesem Tag beginnt auch der Boxing Day Sale in den zahlreichen Einkaufszentren – Schlussverkauf auf australisch.