Bundesliga-Wasserballer spielen beim SSV Esslingen 11:11
„Zufrieden sind wohl nur die Zuschauer nach Hause gegangen“, resümierte Potsdams Mannschaftskapitän, Ferdinand Korbel, nüchtern den Ausgang des Wasserball-Bundesliga-Spiels beim SSV Esslingen. Durch einen erfolgreich verwandelten Strafwurf in der Schlusssekunde retteten die Potsdam Orcas beim 11:11 (2:1, 3:4, 4:2, 2:4) im Sportbad Neckarpark zumindest noch einen Punkt. „Wir waren heute immer einen Schritt zu spät und defensiv zu fahrig“, so Korbel. „Mit dem Punktgewinn können wir uns noch glücklich schätzen“ Der Kampf hätte sich so zumindest bis zum letzten Pfiff noch gelohnt.
Tatsächlich bot sich den zahlreichen Fans nicht das hochklassigste Match, dafür aber ein dramatisches. Direkt im ersten Angriff vergab Korbel eine Großchance von der Centerposition; Arne Hofmann machte es etwas später im Konter besser und erzielte das 1:0. Weitere Möglichkeiten Potsdams blieben meist in den Fängen des starken Esslinger Keepers hängen. Defensiv machten die Orcas zum Teil große Fehler und gerieten zu Beginn des zweiten Abschnitts mit 1:3 in Rückstand. In gut zwei Minuten drehte allerdings Potsdam die Partie. Mit spektakulärer Rückhand markierte Korbel das 2:3. A.Hofmann und Konstantin Hüppe sorgten aus dem Rückraum und per Strafwurf für das 4:3. Korbel traf zum 5:4. Bei einem anschließenden Stand von 5:5 ging es in die Halbzeit.
Ins dritte Viertel fanden die Hausherren besser und legten schnell zum 7:5 vor. Die Anschlusstreffer zum 6:7 und 7:8 bescherten Mark Dyck und Noel Eisenreich. Einen erneuten Zwei-Tore-Rückstand egalisierten Korbel und Till Hofmann zu Beginn des Schlussviertels. Als Potsdam dann drei Minuten vor Schluss mit 9:11 ins Hintertreffen geriet, schien die Messe gesungen, doch Dyck traf in Überzahl zum 10:11. 20 Sekunden vor dem Abpfiff nutzte Orca-Trainer Alexander Tchigir dann seine letzte Auszeit. Die Esslinger packten ordentlich zu, kassierten in der turbulenten Angriffssequenz zwei Zeitstrafen und verursachten bei 0,8 Sekunden auf der Uhr einen Strafwurf. Diesen verwandelte Hüppe eiskalt. Nach kurzem Zusammenkommen, unmittelbar vor dem Esslinger Tor, welches ohne Folgen blieb, beruhigten sich die Gemüter wieder schnell.
„Nach der langen Anreise war das Spiel sowohl für Körper als auch Kopf sehr anstrengend“, sagte der zweifache Torschütze Dyck. „Wir haben durch großen Kampf unsere Fehler ausgeglichen und wollten unbedingt den einen wichtigen Punkt mitnehmen.“ Tatsächlich ist dieser Zähler ein weiterer großer Schritt weg vom direkten Abstiegsplatz.
Am Samstag, dem 18. Februar, um 16 Uhr ging es zum Tabellenersten Wasserfreunde Spandau 04, am darauffolgenden Sonntag empfing Potsdam die SG Neukölln 18 Uhr im blu zum Pokal-Viertelfinale. Am 4. März geht es erneut zu Hause gegen Neukölln ins vorletzte Hauptrundenmatch.