Vortrag und Gespräch in der Landeszentrale für politische Bildung
Die Treuhandanstalt spielte bei der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation in Ostdeutschland eine sehr umstrittene Rolle. Privatisierungen und Abwicklungen von Betrieben hatten erhebliche wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen. Doch welche Handlungsspielräume hatten die Akteure vor Ort? Und wie versuchten sie, auf die Arbeit der Treuhandanstalt Einfluss zu nehmen? Dierk Hoffmann stellt einleitend das Forschungsprojekt „Zur Geschichte der Treuhandanstalt 1989/90 bis 1994“ am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin vor. Erstmals untersucht das Projekt die Geschichte der Treuhandanstalt auf breiter Quellengrundlage.
Wolf-Rüdiger Knoll gibt Einblicke in seine Forschungen zur Geschichte der Treuhandanstalt im Land Brandenburg. Am Beispiel wichtiger Betriebe analysiert er das Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Stärker als bislang bekannt, beeinflussten sich etwa Landesregierung und Treuhandanstalt gegenseitig in ihren Entscheidungen.
Mathias Hohmann berichtet von seinen Erfahrungen mit der Treuhand Anfang der 1990er Jahre. Als „Betriebsbesetzer“ kämpfte er zuerst für den Erhalt seines Betriebes. Später wurde er der Geschäftsführer dieses großen Chemiefaserbetriebes in Premnitz.
Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 14. Dezember, in der Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung in Potsdam, Heinrich-Mann-Allee 107, Haus 17, Eingang über Friedhofsgasse, statt. Beginn ist um 18 Uhr.