Dreierbündnis mit dem polnischen Zagan und Khotyn gestartet
Einen Partnerschaftsvertrag zwischen Zagan in Polen, ihrer deutschen Partnerstadt Teltow und Khotyn in der Ukraine haben die Bürgermeister der drei Kommunen am 26. Januar unterzeichnet. Laut der Stadt Teltow haben sich damit erstmals eine deutsche, polnische und ukrainische Stadt in einem „Dreierbündnis“ zu einer Städtepartnerschaft bekannt.
Staatschefs melden sich zu Wort
Die Unterzeichnung der Urkunden fand im Zaganer Schloss statt, fand aber auch darüber hinaus Beachtung. Neben dem polnischen Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, der per Brief dazu gratulierte, hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz per Videobotschaft an die versammelten Gäste gewandt. Beide Staatschefs betonten die Bedeutung der kommunalen Partnerschaften – insbesondere zwischen deutschen, polnischen und ukrainischen Städten. „Es ist ein inspirierendes Beispiel“, so Morawiecki. „Solidarität mit der Ukraine ist kein leeres Wort.“ Die Partnerschaft von Teltow, Zagan und Khotyn sei „ein klares Signal der Verbundenheit in einer Zeit dieses brutalen und völkerrechtswidrigen Krieges“, ergänzte Scholz.
Zagan und Teltow sind bereits seit 2006 Städtepartner. Schon kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine Ende Februar haben beide Städte gemeinsame Hilfsaktionen gestartet. In Teltow gesammelte Güter konnten über ein Zentrallager in der polnischen Partnerstadt in die Ukraine gebracht werden. „Schon da hat sich gezeigt, wie wertvoll Städtepartnerschaften gerade auch in Krisenfällen sein können“, erinnerte Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt. Er hatte die Initiative zum Dreierbündnis mit Khotyn ergriffen, um die Hilfe auf kommunaler Ebene zu verstetigen. „Wir wollen ein solides Fundament schaffen und erreichen, dass sich eines Tages die Menschen unserer Städte auch begegnen können.“
Zagans Bürgermeister Andrzej Katarzyniec sprach von einem „historischen Tag“. „Ich glaube, das ist die erste trinationale Verbindung von Städten unserer Länder.“ Jetzt sei es wichtig, dass den Worten auch Taten folgen müssten, so Katarzyniec.
Khotyn liegt etwa 100 Kilometer von der rumänischen Grenze entfernt. „Wir haben rund 20.000 Einwohner und beherbergen zur Stunde mehr als 8.000 Binnenflüchtlinge“, so Khotyns Bürgermeister Andriy Dranchuk. Den Krieg bezeichnete er als „schreckliches Drama“, das noch lange andauern werde. Aber mit der konkreten Hilfe der Städtepartner könnten Leben gerettet werden.