Eine unabhängige Prüfung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen resultierte in großem Lob für den städtebaulichen Entwurf und die Konzepte für Energie und Verkehr. Professor Alexander Rudolphi (Mitte) übergab im Juni ein Zertifikat an Baudezernent Bernd Rubelt (rechts) und ProPotsdam-Geschäftsführer Bert Nicke. Im Hintergrund zur Wiederverwendung gereinigte Granitsteine aus dem Straßensystem der Kaserne. Foto: Sabine Gottschalk
Chancen und Risiken für das Entwicklungsgebiet
Mit einer „Szenarienbetrachtung“ beabsichtigt die Stadt Potsdam, eine genaue Untersuchung im Hinblick auf das Erreichen definierter Ziele anfertigen zu lassen. Die Ausschreibung sei erfolgt, hieß es am Montag. Oberbürgermeister Mike Schubert sagt: „Wir befinden uns jetzt an einem Zeitpunkt, an dem es sinnvoll ist, zurück- und vorauszuschauen und eine erneute Betrachtung unterschiedlicher Parameter sowie von Entwicklungszielen, Zeitplänen und Kostenprognosen vorzunehmen.“
Die Landeshauptstadt Potsdam plant als dynamisch wachsende Stadt die Entwicklung des ehemaligen Kasernenstandortes im Potsdamer Norden zu einem attraktiven und unter nachhaltigen und verkehrlichen Gesichtspunkten vorbildhaften Stadtquartier. Dieser neue Stadtteil soll mit bis zu 10.000 Einwohnern auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne Krampnitz entstehen. Die Landeshauptstadt hatte sich im Jahr 2013 dazu entschieden, diese Entwicklung im Rahmen einer Entwicklungsmaßnahme nach Baugesetzbuch durchzuführen. Die Entwicklungsträger Potsdam GmbH, ein Tochterunternehmen der Pro Potsdam GmbH, wurde als Treuhänder der Landeshauptstadt beauftragt.
Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt, sagt: „Unsichere Zeiten – Pandemie, Klimawandel, angespannte Wohnungsmärkte – erfordern besondere Instrumente. Mit dem Stresstest erwarten wir Antworten auf zukünftige Entwicklungsfragen im Projekt, so zum Beispiel zum Energiekonzept oder der Erreichung günstiger Mieten. Der Stresstest wird helfen, kommende Herausforderungen besser einschätzen zu können und nachhaltigere Lösungen zu finden.“ Aufgabe der Betrachtenden wird es sein, auf Basis der Erkenntnisse aus dem bisherigen Planungs- und Umsetzungsprozess eine Statusanalyse zu erstellen, mögliche Zielkonflikte zu identifizieren und Handlungsempfehlungen für deren bestmögliche Auflösung zu erarbeiten.