Ein Fahrradprojekt des Innovation Hub 13 soll für mehr Sicherheit auf Brandenburgs Straßen sorgen.
Vergangene Woche startete das Projekt "Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!" des Innovation Hub 13, einem gemeinsamen Transfervorhaben der TH Wildau und der BTU Cottbus-Senftenberg. Im Rahmen des Projekts soll zusammen mit Bürgern der Dialog über mehr Sicherheit auf Brandenburgs Straßen angeregt, verstärkt und erweitert werden, denn Fahrradfahrer sehen die Initiatoren als besonders gefährdete Gruppe im Straßenverkehr.
Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) gilt für Pkw und Lkw beim Überholen von Radfahrern ein Mindestabstand von anderthalb Metern innerorts und zwei Metern außerorts. Allerdings zeigt die Realität häufig ein anderes Bild: Durch einen zu geringen Überholabstand werden Radfahrer eingeengt und es kommt vermehrt zu Unfällen. Studien zeigen zudem, dass das Fahrrad aus Angst im Straßenverkehr gefährdet zu werden häufig gar nicht erst genutzt wird.
Das vergangene Woche gestartete Forschungsprojekt "Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!" des Innovation Hub 13 soll nun für mehr Sicherheit sorgen. Mithilfe des an Fahrrädern installierten „OpenBikeSensor“ können Teilnehmer den Überholabstand zwischen sich und überholenden Autos selbst messen. Die Messdaten helfen, eine objektive und wichtige Datensammlung zu erstellen.
Der OpenBikeSensor, aktuell nominiert für den Deutschen Fahrradpreis, ist ein von Bürgern ehrenamtlich entwickeltes Open-Source-Projekt. Mit einem GPS-Modul und Ultraschall-Sensor versehen, wird bei Überholvorgängen der genaue Ort ermittelt, der jeweilige Abstand rechts und links gemessen und auf der im Sensor eingebauten SD-Karte gespeichert. Der Innovation Hub 13 kooperiert bei diesem Bürgerwissenschaftsprojekt, das auch als Citizen Science bezeichnet wird, eng mit der vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Stiftungsprofessur Radverkehr an der TH Wildau, dem Makerspace ViNN:Lab der TH Wildau sowie der Präsenzstelle Luckenwalde.
Die Umsetzung von "Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!" erfolgt in drei Schritten: Zunächst wird unter Anleitung in mehreren Workshops der OpenBikeSensor aus Einzelkomponenten zusammengebaut und getestet. Im zweiten Teil sind die Teilnehmer aufgefordert, regelmäßig den OpenBikeSensor bei Fahrradfahrten zu nutzen. Abschließend werden nach einem vorher festgelegten Zeitraum und gemeinsam mit den Projektmitarbeitenden an der TH Wildau die gewonnenen Daten ausgelesen und ausgewertet.
Alle Interessierten können das Projekt unterstützen und sich ab sofort für eine Teilnahme anmelden. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Alle wichtigen Informationen zum Projekt und zur Anmeldung gibt es auf der Webseite www.innohub13.de/wir-forschen/zu-nah.
Der "Innovation Hub 13 – fast track to transfer" ist eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und der Öffentlichkeit in der Region entlang der A13. Das Transfervorhaben gehört zu den 29 ausgewählten Gewinnern der Bund-Länder-Förderinitiative "Innovative Hochschule" und ist mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Landes Brandenburg ausgestattet. Weitere Informationen dazu gibt es auf www.innovative-hochschule.de.