Online-Veranstaltung zu Sepsis am 26. März
Auch im Land Brandenburg gibt es seit Februar eine Patienten-Universität. Deren Ziel ist es, die Gesundheitskompetenz von Menschen zu erhöhen, indem sie in die Lage versetzt werden, mit Gesundheit und Krankheit besser umzugehen und ihnen damit auch die Angst vor manchen Diagnosen genommen wird. Umgesetzt wird sie als Kooperation zwischen der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) und dem Verein Gesundheit Berlin-Brandenburg (GesBB).
Die analoge und digitale Universität mit verschiedenen Veranstaltungen im ganzen Land soll ein Lernort werden, an dem sich Menschen mit Gesundheitsfragen auseinandersetzen, Fachwissen austauschen, Ansätze ausprobieren und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Sie lebt von Mitarbeit. „Dabei hat jeder die Möglichkeit, in unterschiedlichen Themen im Bereich Gesundheit mitzuarbeiten – beispielsweise körperliche und psychische Erkrankungen, Patientenrechte, Selbstmanagement bei chronischen Krankheiten oder auch Weiterentwicklung der Selbsthilfe“, sagt Ute Sadowski von GesBB. Denn nicht selten sind Patienten auch Experten für die Krankheiten, die sie selbst betreffen.
Auftakt mit Infos zu gefährlicher Krankheit
Eine erste Gelegenheit, mit der Patientenuniversität in Kontakt zu kommen, gibt es am Sonntag, 26. März. Für den Tag ist von 14.30 bis 15.30 Uhr die hybride Veranstaltung „Sepsis ist ein Notfall – aber ich kenne mich aus“ geplant. Sie richtet sich an alle Interessierten, Vorkenntnisse sind keine nötig. Referenten sind Prof. Edmund Neugebauer, Luisa Baier und Dr. Mario Zerbaum. Sepsis kann durch ganz verschiedene Erreger ausgelöst werden, am häufigsten über Ansteckungen der Atemwege wie mit Covid-19 oder über Infektionen im Bereich der Harnwege. So kann beispielsweise auch eine Blasenentzündung in einer lebensbedrohlichen Sepsis enden. Wie gefährlich das sein kann, weiß der Sepsis-Überlebende Franz Murken. Seine Erfahrungen fasst er so zusammen: „Dass Sepsis jeden treffen kann, das musste ich leider am eigenen Leib erfahren. Ich hatte nichts an Vorerkrankungen oder ähnlichem, stand eigentlich mitten im Leben.“ Jahrzehntelang pflegte er seinen behinderten Sohn – seit der Sepsis ist er selbst nur noch bedingt leistungsfähig, kämpft mit Schmerzen, Sehstörungen und weiteren Einschränkungen. Dabei hatte er trotz aller Auswirkungen der Sepsis noch Glück: denn etwa jede dritte Sepsis verläuft noch im Krankenhaus tödlich. Auch im ersten Jahr nach einer Sepsis versterben besonders viele Betroffene. Einen Beitrag, das Sepsis-Wissen zu verbessern und so schwere und schmerzhafte Krankheitsverläufe zu verhindern, liefert das Projekt „SepsisWissen“, welches es auf der Webseite www.sepsiswissen.de gibt. Hierbei engagiert sich die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) mit weiteren renommierten Partnern. Denn: „Die Früherkennung einer Sepsis kann man üben“, weiß auch die Referentin Luisa Baier, „Im Rahmen unserer Veranstaltung werden die Teilnehmer daher wichtige Tipps erhalten und grundlegende medizinische Fertigkeiten erlernen, um eine Sepsis rechtzeitig erkennen zu können“. Die Veranstaltung findet in Präsenz am MHB-Standort in Brandenburg am Nicolaiplatz 19 statt. Teilnehmer können aber auch digital teilnehmen. Eine Anmeldung im Vorfeld ist nötig und kann über bit.ly/Patientenuni erfolgen.
Wer sich in der Patienten-Universität engagieren möchte oder Rückfragen hat, kann sich an Martina Osterndorff-Windvogel wenden. Sie ist unter 0331 88762022 oder per E-Mail an osterndorff@gesundheitbb.de zu erreichen.