Klima-Aktion läuft bis 26. September
Mit dem Rad unterwegs sein, um so viele Kilometer wie möglich zu sammeln und so den CO2-Ausstoß zu verringern – seit 6. September ist das für Potsdamer wieder an der Tagesordnung. Bis zum 26. September läuft in der Landeshauptstadt das „Stadtradeln“. Beteiligen kann sich daran jedermann. Teams können beispielsweise im Freundes- oder Bekanntenkreis gebildet werden, auf der Arbeit, im Verein, in der Schule oder der Hochschule. Alternativ können sich Interessierte auch beim offenen Team Potsdam anmelden.
Mehr Rücksicht auf Radfahrer angemahnt
Im vorigen Jahr beteiligten sich in Potsdam an der Aktion des Klimabündnisses mehr als 3.700 Menschen, die in über 190 Teams angemeldet waren. Zusammen wurden so rund 626.000 Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt und geschätzte 96 Tonnen CO2 vermieden. Bei der diesjährigen Eröffnung warb Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) nicht nur darum, dass möglichst viele aufs Rad umsteigen: „Wenn wir zur Teilnahme am Stadtradeln aufrufen, wollen wir gleichzeitig für mehr Rücksicht im Straßenverkehr werben. Wir investieren jedes Jahr viel Geld in die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, darunter in viele neue Radwege beziehungsweise Radverkehrssicherheit. Damit jeder Verkehrsteilnehmer sicher an sein Ziel kommt, ist gegenseitige Rücksichtnahme wichtig“, mahnte er.
Dass Radfahrer im Straßenverkehr besonders gefährdet sind, machte auch der Leiter der Polizeiinspektion Potsdam, Christian Hylla, noch einmal deutlich. 465 Verkehrsunfälle mit Radfahrern habe es im letzten Jahr in Potsdam gegeben, erinnerte er. 384 davon waren Verkehrsunfälle mit Verletzten, zwei endeten für die Radfahrer sogar tödlich. „Deshalb bin ich ganz klar für Radfahren mit Helm. Nicht aus Pflicht, sondern aus Vernunft“, so Hylla. Es sollte im ureigenen Interesse der Radfahrer sein, sich und ihre Kinder auf dem Rad mit einem Helm zu schützen.
Verkehr innerorts verursacht viele Emissionen
Beim Stadtradeln steht aber natürlich auch der Klima-Aspekt im Fokus. Etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehe im Verkehr, berichtete Potsdams Umweltbeigeordneter Bernd Rubelt. Ein Viertel der CO2-Emissionen des gesamten Verkehrs entfalle dabei auf den Verkehr innerorts. „Wenn nur 30 Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren würden, ließen sich allein in Deutschland etwa 7,5 Millionen Tonnen CO2 vermeiden“, so Rubelt. Die Kampagne soll daher Bürger für das Radfahren im Alltag sensibilisieren, und will Fahrradnutzung und Radverkehrsplanung stärker zum Thema in kommunalen Parlamenten machen.
Die Anmeldung für die Aktion ist auf www.stadtradeln.de/potsdam möglich.