Tue Gutes und rede darüber damit andere mitmachen: Ein Potsdamer Herrenausstatter hat rund um den "Black Friday" im vergangenen November eine Spendenaktion gestartet, statt sich an der Rabattschlacht zu beteiligen. Die Kunden wussten das zu schätzen.
Der Potsdamer Herrenausstatter "Herrenzimmer" hat dem Büro Kinder(ar)mut der Awo am Donnerstag einen Spendenscheck über 1.620 Euro überreicht. Die Summe war in einer Sonderaktion zum "Black Friday" im vergangenen November zusammengekommen. Ihm sei die Rabattschlacht rund um den Black Friday schon immer ein Graus gewesen, erklärt Herrenzimmer-Inhaber Frank Krzeslack. Deshalb habe er sich gemeinsam mit seiner Frau und Mitinhaberin des Ladens in der Brandenburger Straße im vergangenen Jahr etwas Besonderes ausgedacht. Denn obwohl es dem Einzelhandel seit Pandemiebeginn nicht gut geht, gebe es auch in Potsdam viele Kinder, denen es noch weitaus schlechter gehe.
Krzeslacks Kunden haben die Spendenaktion begrüßt und teilweise noch etwas draufgelegt. So sind beim "Black Spending" innerhalb von zwei Tagen insgesamt 1.620 Euro zusammengekommen. Frank Krzeslack hat die Preise nicht gesenkt, aber jeweils zehn Prozent der Einnahmen der beiden Tage in die Spendenkasse gelegt und die Summe am Ende noch einmal verdoppelt. Die Awo will das Geld nun nutzen, um Potsdamer Kindern und Jugendlichen, die von Armut bedroht sind oder in Armut leben, ein Hobby oder eine Ferienreise zu finanzieren oder ihnen einen Laptop beziehungsweise ein Tablet zur schulischen Bildung zur Verfügung zu stellen. Auch beim Kauf von Schulmaterial könne das Geld helfen, sagt Franziska Löffler vom Büro Kinder(ar)mut.
Viele Kunden seien eigens an den beiden Spendentagen in den Laden gekommen, um die Aktion zu unterstützen, erzählt Krzeslack, der sein Vorhaben in den Tagen zuvor angekündigt hatte. Im kommenden November soll die Spendenaktion fortgeführt werden, bis dahin hofft Frank Krzeslack weitere lokale Einzelhändler zu überzeugen, dass es besser ist, an ärmere Menschen zu denken, statt bei der Rabattschlacht vor den Feiertagen mitzumachen. Denn er möchte nicht, dass sein Laden der einzige beim "Black Spending" bleibt.