Wie kann man Geschenke ohne Sorgen online besorgen?
Weihnachten steht vor der Tür und damit geht sie los, die Jagd nach den ultimativen Geschenken. Vor allem online brummt das Weihnachtsgeschäft. Gleichzeitig warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor einem starken Anstieg von Cyberkriminalität in der weihnachtlichen Shopping-Saison. Dabei ist vor allem eine Zielgruppe laut BSI besonders gefährdet: Jeder Dritte im Alter zwischen 19 und 29 Jahren wurde schon einmal Opfer von Online-Kriminalität. Wie man sich vor Hackern schützt, erläutern die ARAG IT-Experten anlässlich des Computer Security Days am 30. November.
Allgemeine Gefahrenlage
Bei einem Viertel der Online-Straftaten handelt es sich um Betrug beim Onlineshopping und um Fremdzugriffe auf den eigenen Account, gefolgt vom Einschleusen von Schadsoftware wie Viren und Trojaner. Auch der betrügerische Datenklau per Phishing ist nach wie vor beliebt (19 Prozent). Durch Cyberkriminelle haben 27 Prozent der Nutzer wichtige Daten verloren und elf Prozent erlitten einen tatsächlichen finanziellen Schaden, der durchschnittlich um die 674 Euro betrug.
Zuhören und auch umsetzen
Obwohl fast die Hälfte der Befragten des BSI-Digitalbarometers die üblichen Empfehlungen zum Schutz vor Internetgefahren kennen, setzen nach Information der ARAG IT-Experten nur zwölf Prozent sie vollständig um, wobei gerade mal fast ein Viertel der Nutzer sich hingegen gar nicht erst mit dem Thema Sicherheit im Netz auseinandersetzt. Grund dafür sind hauptsächlich die Angst vor der Technik und Bequemlichkeit: Als zu kompliziert oder schwer verständlich werden Sicherheitsempfehlungen von 43 Prozent der Nutzer empfunden, 44 Prozent fürchten, dass die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen zu aufwändig sein könnte. Allerdings klagten am Ende der Umfrage nur neun Prozent der Befragten über einen hohen Aufwand, der Großteil zeigte sich erstaunt, wie leicht es doch war, Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen.
Passwörter richtig anlegen und sicher verstauen
Bei dem richtigen Passwort gilt: Es sollte keins für alle Fälle sein. Verschiedene Accounts sollten laut ARAG Experten verschiedene Passwörter haben. Ein gutes Passwort besteht dabei laut BSI aus 20 bis 25 Zeichen und zwei Zeichenarten oder acht bis zwölf Zeichen und vier Zeichenarten. Es enthält Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen – am besten eine wie zufällig wirkende Kombination. Ungeeignet seien daher Geburtsdaten, Namen aus der Familie, Zahlenfolgen wie 123456 oder auch das Wort „Passwort“.
Alle sechs bis acht Wochen sollte ein neues Passwort gefunden werden. Natürlich kann man sich meist diesen Berg an Passwörtern nicht merken. Hier kann jdeoch ein Passwortmanager helfen. Diese Software speichert sensible Daten wie Nutzernamen und Kennwörter verschlüsselt in einer Datenbank auf dem Computer. Tabu ist hingegen das Erfassen von Passwörtern in einer Excel-Tabelle, die dann auch noch digital auf dem Rechner oder als Ausdruck unter der Tastatur oder in anderen vermeintlich sicheren Verstecken verwahrt wird. Mit einer verschlüsselten Festplatte haben es Angreifer schwerer, auf die sensiblen Daten zuzugreifen.
Sicheres Bezahlen
Beim Online-Banking oder -Shopping empfehlen die Experten, die Internetadresse seiner Bank nicht aus Links zu übernehmen, sondern sie besser selbst einzutippen. Beim Eingeben von vertraulichen Daten sollten ausschließlich verschlüsselte Verbindungen genutzt werden. Diese erkennt man an der „https“-Einleitung oder dem Schloss-Symbol in der Browser-Adresszeile. Darüber hinaus sollten digitale Weihnachtseinkäufe ausschließlich vom heimischen Rechner aus dem eigenen WLAN heraus getätigt werden. Internet-Cafés oder WLAN-Hotspots sind tabu.
Des Weiteren raten die Experten, die sogenannten "Phishing-Mails" richtig zu erkennen, sich vernünftige Firewalls sowie Virenprogramme zu besorgen und regelmäßig Updates durchzuführen. Alles trägt zu einer höheren Sicherheit beim Onlineshopping bei und an Heiligabend liegen alle Geschenke schön eingepackt unter dem Baum.
Weitere Informationen gibt es unter https://www.arag.de/service/infos-und-news/rechtstipps-und-gerichtsurteile/internet-und-computer/