Genossenschaft PWG investiert bei Neubauten am Alten Markt rund 44 Millionen Euro
Ein lebendiges Quartier mitten in Potsdams Innenstadt zu schaffen – das ist das Ziel des massiven Bauvorhabens am Alten Markt. Am Freitag wurde für die Gebäude auf der Südseite des Blocks III Richtfest gefeiert. Dort baut die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 (PWG) an der Anna-Zielenziger-Straße 28 familiengerechte Wohnungen und acht Gewerbeeinheiten. Für die Wohnungen der PWG wird eine Preisdämpfung gelten: Die Miete soll dort zehn Prozent unter dem jeweils aktuellen Mietspiegel liegen, so Matthias Pludra vom Vorstand der PWG. Außerdem sind Räume für Bildungs- und Kultureinrichtungen vorgesehen. Zusammen mit dem Vorhaben des Architekten Carsten Vogel, der als privater Bauherr zwei Lose des Quartiers bebaut, entstehen entlang der Straße 42 Wohnungen. Insgesamt haben die Gebäude auf dieser Seite des Quartiers eine Bruttogeschossfläche von 14.550 Quadratmetern. Es war daher ein „Richtfest für die ganze Straße“, wie Pludra sagte. Er erinnerte auch an den langen Weg vom Stadtverordnetenbeschluss von vor 30 Jahren bis hin zu den aktuell laufenden Bauarbeiten.
Fassaden entstehen nach historischem Vorbild
Die Fassaden werden historisch orientiert und gestaltet gebaut. Sie gleichen damit fast den Gebäuden. die an selber Stelle am 14. April 1945 zerstört beziehungsweise schwer beschädigt und später abgetragen wurden. Dennoch entstehe dort kein „historisches Disneyland“, wie Maren Kern vom Verband der Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen (BBU) betonte. Schließlich sei darauf geachtet worden, ein lebendiges Quartier zu schaffen. Das war auch Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) wichtig. 70 Prozent der Geschossfläche seien genossenschaftlich gebunden. Es sei damit keine Innenstadt, die sich nur die Reichen leisten könnten.
Neben den Gewerbe- und Veranstaltungsräumen ist die Ansiedlung von Gastronomie geplant. Zudem soll es ein Brandenburg-Schaufenster geben, in dem regionale Produkte aus dem Land Brandenburg und Potsdam angeboten werden. PWG-Vorstand Pludra geht davon aus, dass die Gebäude Ende 2023 fertiggestellt sein werden. Die ersten Mieter könnten damit Anfang 2024 einziehen. Erst dann werde sich auch zeigen, ob der ursprüngliche Plan, diesen Teil der Innenstadt nach historischem Vorbild aufzubauen, angenommen werde. „Wenn man sich faktisch in städtischer Athmosphäre ahlt, wissen wir, das ist richtig“, sagte er. Den Bau lässt sich die Wohnungsgenossenschaft 1956 einiges kosten. Schon jetzt sind die erwarteten Baukosten laut Pludra auf rund 44 Millionen Euro gestiegen.